The Prisoner Nummer 6

 

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JOACHIM BRINKMANN

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ÜBER DIE ZIFFERN!

No. 12:
You don't believe it. A university level degree in three minutes.
No. 6:
It's improbable.
No. 12:
But not impossible.
No. 6:
Nothing is impossible
in this place.

No. 12:
Nicht zu glauben. Ein Universitätsabschluss in drei minuten.
No. 6:
Unwahrscheinlich.
No. 12:
Aber nicht unmöglich.
No. 6:
Nichts ist unmöglich
an diesem ort.

 

JOACHIM BRINKMANN
1928 - 2015

Unter verwendung eines textes von Michael Brüne.

Der deutsche dialogregisseur von NUMMER 6 hatte den größten anteil am gelingen der deutschen synchronfassung und die schwierige aufgabe, entsprechungen für dialoge zu finden, die sprachspezifisch nicht oder nur schwer übersetzbar sind. Seine spezielle verfahrensweise ist es, bei der übertragung anscheinend völlig unproblematischer begriffe ins deutsche sich nicht endgültig festzulegen. Brinkmann benutzt für einen begriff mehrere ausdrücke.

Der deutsche PRISONER verdankt ihm eine vorangetriebene verrätselung.

VERSCHWUNDENES INSERT VON 1969: DIE ARTE-AUSSTRAHLUNG 2010
BENUTZTE DEN VOR- UND ABSPANN DER ORIGINALFASSUNG

Den freunden & förderern von NUMMER 6 ist es leider zeit lebens nicht gelungen, Joachim Brinkmann für ein gespräch oder ein interview zu gewinnen.

In einem im Mai 2006, im vorfeld der veröffentlichung der deutschen DVD bei Koch-Media, geführten telefongespräch äußerte Herr Brinkmann großes bedauern, dass er nicht in der lage sei, etwas wesentliches beitragen zu können. Wohl habe er damals bemerkt, dass es eine außergewöhnliche sache war. Aber die erinnerung an seine synchronarbeit sei praktisch nicht mehr vorhanden. Deshalb wolle er auch kein interview geben. Dies wurde respektiert, und in der folge gab es keine versuche mehr, ihn auf das thema anzusprechen. Anfang des jahres 2016, somit rund ein halbes jahr nach seinem tod, schrieb seine witwe Alice Brinkmann im rahmen eines briefwechsels mit Nr6DE-organisator Michael Brüne, dass es wohl keine unterlagen ihres mannes über die synchronarbeit an NUMMER 6 gäbe, zumindest wüsste sie nicht, wo sie danach suchen sollte.

"ENTSPRUNGENER PHILOSOPH"

Wir sind sehr dankbar für den einblick in die persönlichkeit ihres mannes, den Alice Brinkmann uns gewährt hat. Umso mehr, da wir ihn nicht mehr selbst sprechen konnten.

Frau Brinkmann, die sich selbst künstlerisch betätigt, empfing Michael Brüne im Juni 2017 in ihrem haus bei München, in dem sie und ihr mann schon 1969 wohnten. Es beherbergt eine ganze reihe von kunstgegenständen, viele davon aus Afrika. Joachim Brinkmanns arbeitszimmer ist seit seinem tod unverändert geblieben.
Die mutter von Alice Brinkmann war Jüdin, sie selbst wurde katholisch erzogen. Sie und ihr mann seien an der idee eines Holocaust-denkmals beteiligt gewesen, erzählte sie, dem so genannten "todesmarsch" von KZ-gefangenen aus dem konzentrationslager Dachau bei München, das von dem künstler Hubertus von Pilgrim [Wikipedia] realisiert wurde. Joachim Brinkmann hat zu diesem denkmal dichterische betrachtungen verfasst. Dieses denkmal existiert in einigen ausführungen an verschiedenen orten entlang der todesstrecke sowie eins in Israel in der internationalen Holocaust-gedenkstätte Yad Vashem.

Kennen gelernt hatten sie sich am philosophischen seminar der universität Heidelberg. Ende der 50er jahre hatte Brinkmann eine dozentenstelle in Turin. Und dort in der sakristei des doms, wo das berühmte grabtuch Christi aufbewahrt wird, fand ihre hochzeit statt. Schon damals unternahmen sie viele kunstgeschichtlich geprägte reisen, besonders nach Griechenland. Später fand Brinkmann am theater in Göttingen eine stelle mit regieverpflichtung, die er sieben jahre lang ausübte. 1965 zogen sie in ihr haus in der nähe von München.

JOACHIM BRINKMANN 1969
MIT FREUNDLICHER GENEHMIGUNG SEINER
FRAU ALICE

ALICE BRINKMANN 2017

ZUFALL ODER NICHT:
EIN PENNFARTHING-
ÄHNLICHES VEHIKEL ALS GEMÄLDE IM HAUSE BRINKMANN

Zum fernsehen kam er, wie es oft geschieht, durch zufall, indem er gelegentlich skripte bearbeitete. Daraus entwickelte sich eine lang andauernde freie redaktionelle mitarbeitertätigkeit, aus der er 1993 in den ruhestand verabschiedet wurde.
Als synchronregisseur verantwortete Brinkmann unter anderem die deutschen fassungen der filme THE OXBOW INCIDENT (1943, regie: William A. Wellman), THE MAGNIFICENT AMBERSONS (1942, regie: Orson Welles) oder den Clint Eastwood-western FÜR EIN PAAR DOLLAR MEHR (1965) und die dialogregie der auch in Deutschland sehr erfolgreichen und noch heute ansehnlichen vorabendserie BEZAUBERNDE JEANNIE. Zudem war er in den 70er jahren eigenständiger regisseur bei fernsehproduktionen.
In fernsehzeitschriften, so Frau Brinkmann, markierte er sich die sendetermine von produktionen, die er bearbeitet hatte, um sein honorar einzufordern.

Joachim Brinkmann sei ein "entsprungener philosoph" gewesen, sagt Frau Brinkmann über ihren mann. Er hatte unter anderem bei Hans-Georg Gadamer studiert. Doch die philosophie sei ihm schließlich "zu abstrakt" geworden, sodass er seine eigentliche berufung gesucht habe, einen bereich, um "hinter die dinge" zu blicken, "mein innerst vorgeschriebener weg", wie er es nannte. Ein entflohener, vielleicht ein als gefangener sich fühlender? Was bemerkenswert wäre, aber bestimmt zu viel der hineindeuterei ist. In der rückschau, aus der sicht der deutschen fassung von NUMMER 6 erscheint all das nun aber beinahe wie völlig logisch und selbstverständlich.
Ein "schwieriger mann", charkterisiert ihn Frau Brinkmann, der nicht immer die worte fand für das, was er ausdrücken wollte. Vielleicht deshalb, dass er prosa, vor allem aber gedichte verfasste, die jedoch nie veröffentlicht worden sind. Tatsächlich ist die ausdrucksweise in den briefen an seine frau sehr gewählt und teils durchaus poetisch.

Im November 2016 bestätigte Frau Brinkmann im gespräch mit Michael Brüne noch einmal, dass ihr mann leider keine direkte erinnerung mehr an seine synchronarbeit hatte und er es deshalb auch abgelehnt hat, etwas dazu zu sagen. Seinem empfinden nach wäre es zu unbestimmt und vage gewesen. Über seine arbeit an NUMMER 6 konnte Frau Brinkmann leider nicht viel konkretes beisteuern. Dafür allgemeine informationen wie die im prinzip bekannte, dass die eigentliche synchronisation bei der firma Beta Technik stattfand. Dass ihr mann für unterschiedliche sender und studios arbeitete und er, wann immer aufnahmen im studio angesetzt waren, dorthin ging und ansonsten von zu hause aus arbeitete. Nicht nur während der arbeit an NUMMER 6 habe er in seinem arbeitszimmer einen filmbetrachter genutzt, um die lippensynchronität zu prüfen und zu papier zu bringen. Der name einer früheren studioleiterin fiel in diesem zusammenhang, doch die dame aufzuspüren erscheint wenig realistisch, da sie mutmaßlich in Afrika lebt.

Auf die frage, wie denn ihr mann zur serie NUMMER 6 gekommen sei, gibt es von Frau Brinkmann nur die allgemeine aussage, dass er sich die filme bzw. projekte angeschaut und sich dann entschieden habe, was natürlich am ehesten zum rekonstruierten bild seiner persönlichkeit passen würde. Bei relativ viel künstlerischer freiheit hätte Brinkmann dann die deutsche fassung zu verfertigen gehabt. Sie bestätigte allerdings, dass er bei NUMMER 6 "auf jeden fall" auch die synchronsprecher ausgewählt habe; also ganz besonders Horst Naumann für die titelrolle. Sicher ist sie sich auch, dass die serie etwa anfang 1969 mit einer rohübersetzung angeliefert wurde, das sei bei diesen projekten üblich gewesen. Unter "rohübersetzung" sollte man ein dialogeskript, keine tonspur verstehen. Und diese übersetzer, so frau Brinkmann, habe ihr mann auch meistens persönlich gekannt. Daraus wiederrum könnte man schließen, dass die 13 (von 17) episoden bereits für das ZDF vorausgewählt worden waren, nur: von wem? Vielleicht vom lizenzgeber Jupiter Film aus Wien? Aber nach wessen und welchen maßgaben? Üblich im fernsehen waren 13 vier-, 26 zweiwöchentliche und 52 episoden im wöchentlichen senderhythmus. Doch wie bekannt, war der senderhythmus von NUMMER 6 ohne jede durchschaubare logik.

Offen bleibt ebenfalls, wer den deutschen serientitel - NUMMER 6, nicht: DER GEFANGENE - und ggf. die episodentitel erkoren hat. Zweifel, dass es Brinkmann war, sind angebracht. Ihrer meinung nach habe er wohl vorschläge gemacht, es aber nicht zu entscheiden gehabt.

ERSCHÖPFENDE ARBEIT

Sie und ihr mann, so Frau Brinkmann, seien große Griechenland-liebhaber, der klassischen griechischen antike und kultur gewesen, und sie hätten über die jahre viel zeit in dem land verbracht. Noch

"MIT MEINER ARBEIT VERAUSGABT" - JOACHIM BRINKMANN IN EINEM BRIEF AUS KRETA VOM 03.09.1969

immer hat sie dort ein haus, wo sie sich gelegentlich aufhält. Unter den persönlichen unterlagen befindet sich ein am 3. September 1969 auf Kreta geschriebener brief ihres mannes, der Nr6DE vorliegt. Joachim Brinkmann beschreibt sein physisch-psychisches befinden:

"… und was Du vielleicht nicht genügend weißt, ich habe mich in diesem Jahr in meiner Arbeit verausgabt. Auch das werde ich in Zukunft zu vermeiden wissen. Ich wünsche mir, dass diese Zeit mir meine ganzen Kräfte wieder geben wird. Noch fühle ich mich wie jemand, der eine Kur macht. Aber es wird schon kommen. Das Problem dabei sind nicht die körperlichen Kräfte, es ist die vollständige Okkupation jeder Gehirnwindung. Was ich brauche, das ist eine "Gehirnwäsche", - die griechischen Götter mögen mir helfen."

Zwar nennt Brinkmann den titel nicht, spricht nur von "meiner arbeit". Doch zur erinnerung: Die deutsche fernsehpremiere von NUMMER 6 im ZDF war am 16. August 1969. Mindestens ein halbes jahr, eher mehr, intensiver beschäftigung mit dem synchronbuch und den deutschen dialogen sowie die anschließende arbeit im synchronstudio lagen da hinter Brinkmann. Seine auszeit hatte er sich verdient. Näher als mit diesem schreiben dürfte man Brinkmanns beschäftigung mit NUMMER 6 kaum mehr kommen, wenn nicht unerwartet weitere dokumente den weg ans tageslicht finden.

Frau Brinkmann fügte hinzu, dass sie und ihr mann sich NUMMER 6 "natürlich" bei der premiere im ZDF 1969 angeschaut hätten. Sie selbst hatte zum zeitpunkt des gesprächs nur einen kleinen eindruck von der serie bekommen. Im gedächtnis geblieben sei ihr jedoch der gegensatz zwischen dem "zauberhafte(n) ort und auf der anderen seite die bedrohung, die gefahr".
Michael Brüne hatte bei seinem besuch am wohnort gelegenheit, auf derselben couch, auf der sie und ihr mann zu sitzen pflegten, platz zu nehmen.

ERSTER MENSCH AUF DEM MOND

Nummer Zwei und Nummer Sechs führen in "Die Glocken von Big Ben" eine unterhaltung. Es geht um den Ort als mögliches vorbild für eine neue weltordnung. Gefragt, was denn seine vision sei, antwortet Nummer Sechs: "Ich würde gern mal auf den Mond fliegen."

Ein interessanter unterschied in dieser eher nebensächlichen dialogzeile. Denn im original sagt Nummer Sechs: "I'd like to be the first man on the moon." Deutsch: "Ich wäre gern der erste mensch auf dem Mond."

Könnte man daraus folgern, dass Brinkmann den deutschen text formuliert hat, nachdem klar war, dass Neil Armstrong am 21. Juli 1969 der erste mensch auf dem Mond sein würde? Wir werden es nie wissen.

An Brinkmann und die zusammenarbeit mit ihm im synchronstudio erinnert sich Horst Naumann, deutscher schauspieler und synchronsprecher von Patrick McGoohan in der ZDF-fassung. Er sei, sagt er, ein "eigentümlicher mensch" gewesen, der "filme, die nicht, sagen wir mal, so gängig waren wie viele andere" gemacht habe. Zur arbeit an NUMMER 6: "Natürlich hat er einem das zu erklären versucht. Aber, bei diesen geschichten, da kann man nicht viel erklären." Und weiter: "Also, das bleibt eigentümlich und es bleibt merkwürdig. Ich finde das auch gut so." [interview von April 2015]

"WIR BLEIBEN VERBUNDEN"

Wohl in erwartung seines nahen endes, so Frau Brinkmann, habe ihr mann den angehörigen trost zu geben versucht mit dieser äußerung, die sie als inschrift auf sein grabmal aufnehmen ließ. Ist es nicht das, was "Wir sehen uns!", seine deutsche schöpfung für das englische "Be seeing you!", aus NUMMER 6 auch ausdrückt?

LUX IN TENEBRIS LUCET
Das Licht leuchtet in der Finsternis.
(Joh 1, 5)

Wir deutschen Freunde und Förderer der Serie NUMMER 6 haben erst mit einiger Verspätung erfahren, dass Joachim Brinkmann nicht mehr unter uns weilt.
Wir kennen ihn nur durch eines seiner Werke, das wir außerordentlich wertschätzen: Die Bearbeitung der britischen Mystery-Serie THE PRISONER im Auftrag des ZDF 1969. Sein Sprachempfinden und seine Ausdrucksweise zeugen von einer Persönlichkeit, die es meisterhaft verstanden hat, den Geist und intellektuellen Anspruch des Kult-Klassikers zu erfassen. Seine schöpferische Arbeit als Autor der deutschen Dialoge und Synchronregisseur lässt die Serie NUMMER 6 mit ihrem Hauptdarsteller Patrick McGoohan, markant gesprochen von Horst Naumann, genial erklingen. Dem Fernseh-Epos um die Suche nach der eigenen Identität und Wiedergewinnung der Freiheit, das von Orwell und Kafka ebenso inspiriert ist wie durch die Homerische Odyssee, hat er eine angemessene deutsche Sprachgestalt gegeben. Sie ist facettenreich und nuanciert, poetisch und aussagekräftig und öffnet gleichzeitig Türen zu subtil verborgenen Horizonten menschlicher Existenz.

Wir danken Joachim Brinkmann für das Licht, das er uns entzündet hat. Seiner Familie gilt unsere herzliche Anteilnahme.

R.I.P. - Möge er in Frieden ruhen – REQUIESCAT IN PACE!

Im Namen von Nr6DE,
den Freunden und Förderern der Serie NUMMER 6
Arno Baumgärtel und Michael Brüne

MUSIK IN DEN OHREN

Synchronregisseur Joachim Brinkmann hatte ein ausgesprochenes feinempfinden für die deutsche sprache. Aus deutscher sicht am bemerkenswertesten zu tage tritt das bei dem wort Village, in der streichung jeglichen bezugs auf das originalsprachliche Village, ein musterbeispiel spezifischer Brinkmannscher injektionen. Meistens ist es Ort, Gemeinde, das hier, hierher, platz - niemals aber Dorf! In den zeitgenössischen TV-magazinen von 1969/70 war oft vom Städtchen die rede. Beispiel Resigned. Eine zentrale vokabel, sie verweist auf die gründe für Nummer Sechs' rückzug vom dienst. Brinkmann gebraucht verschiedene begriffe: ausgeschieden, zurückgezogen, abschied genommen, gegangen, auch zurückgetreten und hingeschmissen. Das insert aus dem serienvorspann wurde für verschiedene sprachen hergestellt, vom ZDF aber nicht benutzt.

Es macht den gesprochenen prolog des serienvorspanns paradoxer als das original. Man könnte dies auch unter dem stichwort "musikalität" erörtern. Sprechen Sie einmal folgende sätze laut vor sich her, achten Sie dabei auf den sprechrhythmus:

Where am I? - In the Village.
What do you want? - Information.

Und nun auf deutsch:
Wo bin ich? - Sie sind da.
Was wollen sie? - Informationen.

Und nun noch einmal auf deutsch:
Wo bin ich? - Im Dorf.

Nachzulesen (jedoch glücklicherweise nicht anzuhören) in den deutschen untertiteln des prologs fast jeder episode. Bei diesem prominenten beispiel folgt auf die sehr praktische frage "Wo bin ich?" eine aufs äußerste reduzierte, vielleicht existenzialistische antwort: "Sie sind da."

Eine anderes möglicherweise dem musikalischen duktus geschuldetes beispiel könnte das originalsprachliche und auch sachlich korrekte (weil dem anglo-amerikanischen armeesystem entstammende) "Orange Alert" sein. Wenig überzeugend klingt die wortwörtliche übersetzung "Oranger Alarm". Brinkmanns entscheidung überzeugt sprachlich und inhaltlich und gegen das wörterbuchwissen: "Weißer Alarm".

EINE VIDEOPRÄSENTATION VON LARRY HALL
AUF DER PRISONER-CONVENTION 2004

"Sperrstunde" wäre der korrekte begriff für das englische "curfew time" in "Die Glocken von Big Ben" gewesen. Im militärisch-technischen sinne hätte man ihn nehmen können. Stattdessen erklingt das viel poetischere "Der tag ist zuende in 15 minuten" und unterstreicht im vorbeigehen den charakter des gefängnis-Villages als urlaubsparadies am meeresstrand. "Sea escape", der titel des nächstfolgenden kunstwettbewerbs aus derselben episode, hätte angemessen mit "meeresflucht" übersetzt werden können. Auch hier zeigt Brinkmann sein poetisches und zugleich gutes sprachempfinden für ironische töne: "Flucht über das weite, offene meer." Mehr beispiele ließen sich bei wiederholtem genauen hinhören finden.

Bleibt das resümee, dass seine deutsche PRISONER-version auch zukünftig wortwörtlich für sich selbst sprechen muss.

MEHR: BRINKMANNSCHE INJEKTIONEN
NUMMER SECHS-SYNCHRONSPRECHER
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BERND RUMPF IM INTERVIEW - MIT HARALD KELLER
DEUTSCHE SYNCHRONSTIMMEN IN NUMMER 6
NUMMER 6: DEUTSCHE SENDETERMINE
"IM DORF" - DIE DEUTSCHE DVD-UNTERTITELUNG

NUMMER 6: NICHT DER GEFANGENE

Das nunmehr entstandene bild von Joachim Brinkmanns persönlichkeit setzt sich zusammen aus briefwechseln, einigen telefonaten und aus zwei bei besuchen vor ort, am 9. Juni 2017 und am 10. August 2018, in der nähe von München geführten gesprächen zwischen Michael Brüne und Alice Brinkmann. Die bearbeiteten audiomitschnitte sind ca. 35 minuten lang. Nr6DE, die freunde & förderer der serie NUMMER 6, danken Frau Brinkmann, dass sie sich bereit erklärt hat, über ihren mann zu sprechen und Michael zu hause empfangen hat.

 

 

JOACHIM BRINKMANN
July 28th, 1928 - Aug. 7th, 2015

The German dialogue editor and director of THE PRISONER took on the not too easy task of finding linguistic equivalents that, because they are language specific, cannot be translated.

A VIDEO PRESENTATION BY LARRY HALL,
SCREENED AT THE PRISONER CONVENTION 2004

One benefit for the show is the mysterious veil he endowed the German PRISONER with. E.g. in the prologue: "Where am I?" - "You are here." There's a multiple meaning to this: "You are here, in this place" and else "You exist." What could be more plain and paradoxical at the same time? Omitting any reference to the (original) expression Village - which in no way simply translates as German "dorf" - marks the most specific trait of his work on THE PRISONER.

EXHAUSTIVE WORK

During a telephone conversation, which took place in May 2006, Mr. Brinkmann regretted deeply that he wasn't able to give any substantial comment on the series. Although, he said, he had felt it was something extraordinary. But he did have almost no recollection on his work. It was therefore that he didn't want to give any interview. This was of course respected and no attempt made later to contact him again. All in all, his rendering of the German PRISONER must continue to literally speak for itself.

JOACHIM BRINKMANN 1969,
COURTESY ALICE BRINKMANN

Brinkmann was s studied philosopher. His wife Alice - interestingly - calls him an "escaped philosopher" because he kept searching for his very personal way of living which he'd call "as mandated from my inner self." Thus, he quit philosophy which he considered too abstract and in the late 1950s he became a director at the theatrical stage in the town of Göttingen. It would seem a matter of course in hindsight from the point of view of the German version of THE PRISONER.

Early in 2016, thus approximately half a year after his passing, Brinkmann's widow Alice in an exchange of letters wrote to Nr6DE co-organiser Michael Brüne that apparently there were no documents whatsoever of her late husband's dubbing work on NUMMER 6, not that she knew of or where to look for them. She went on that both her husband and herself had become great fans and lovers of Greece, the greek history and culture, and that they, over the years, had spent much time in that country. Then she quoted from a letter her husband had sent on September 3rd, 1969 when on Crete.

Brinkmann writes: "This year I overreached myself working too much. ...still I'm feeling like somebody doing a rehabilitation cure. It isn't physical powers though, rather it's being completely occupied into every single corner of your brain. What I need is a 'brainwashing' type of thing - the Greek gods may help me."

It should be kept in mind: The German TV premiere of NUMMER 6 was on the 16th of August 1969. Which would mean at least half a year, unless more, of intensive work on the German dialogues, the script and the entailing dubbing work in the studio was now lying behind Brinkmann. Time he took his deserved time-out.

"OVERREACHED MYSELF " - JOACHIM BRINKMANN IN A LETTER FROM CRETE ON SEPT. 3RD, 1969

Mrs. Brinkmann's mother was Jewish, she herself was raised as a Catholic. She told us that her husband and she had been involved in forming of the idea for a Holocaust memorial, which became known as the "death march" of KZ prisoners from the concentration camp Dachau near Munich. The artist to create the memorial was Hubertus von Pilgrim [Wikipedia]. This memorial is one of a a few lined up along the death march route. In addition one further is in Israel, part of the international Holocaust memorial site of Yad Vashem. Joachim Brinkmann, a studied philosopher who used to write poetry, contributed to it with verses.

FIRST MAN ON THE MOON

Number Two and Number Six are having a conversation in "The Chimes Of Big Ben". It's about the Village as a model for a new world order. Number Six, asked what his vision was, replies in the German version: "Ich würde gern mal auf den Mond fliegen." English: "I'd like to fly to the Moon once."

An interesting difference here, in this dialogue line of no particular importance. In the english version, as known, Number Six says: "I'd like to be the first man on the moon."

Could we conclude from this statement that Brinkmann wrote the dubbing text once it was clear that Neil Armstrong would be the first man on the Moon, on July 21st, 1969? We'll never know.

LARRY HALL: "WHAT IT MEANS, NOT WHAT IT SAYS"

Voice actor Horst Naumann, who was the German voice of Patrick McGoohan in the 13 episodes produced in 1969, recalls working with Brinkmann in the studio, not only on THE PRISONER. He speaks of Brinkmann as a "specific personality" who, he continues, "made films not as easily to handle like most others, so to speak." And of their work on the dubbing of THE PRISONER: "Of course he'd try to explain things. But, taking the stories as they were, there wasn't much left to explain." And on he says: "All this remains peculiar and it remains strange as well. But I like it that way." [in an interview dated April 2015]

Naumann became famous for his role as the ship doctor of the TRAUMSCHIFF, the German variant of the US-series LOVE BOAT.

Brinkmann did a number of high-quality dubbing jobs for films and TV productions. Such as William Wellman's THE OXBOW INCIDENT, Orson Welles' THE MAGNIFICENT AMBERSONS or the spaghetti western classic featuring Clint Eastwood FOR A FEW DOLLARS MORE. In the 70s he also used to be a director of TV films with several German stations.

EPITAPH

As Mrs. Brinkmann told Nr6DE coordinator Michael Brüne upon his visit in June 2017, one of her husband's memorable last words was "Wir bleiben verbunden." Which in translation reads: "We'll stay connected." Isn't it more or less what the famous saying from the series expresses, too: "Be seeing you!" Eventually she'd have it engraved in his tombstone.

MORE: INJECTIONS ACCORDING TO BRINKMANN
NUMBER SIX DUBBING VOICE
HORST NAUMANN
GERMAN DUBBING VOICES IN NUMMER 6
GERMAN DVD SUBTITLES...

 

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