Teufelsverlustgärtchen: der unbekannte Stadtteil

Altstadtquartier

Von Arno Baumgärtel unter Mitarbeit von Gunter Klug

Als Teufelslustgärtchen wird das rund 15.000 Quadratmeter große, von Seltersweg, Löwengasse, Bahnhofstraße und Kaplansgasse umrahmte Quartier bezeichnet. Doch das ist nicht ganz richtig: Das eigentliche Teufelslustgärtchen war eine Straße in dem Viertel. Auch heute, 2023, gibt es sie, aber die Sackgasse von ein paar Metern Länge ist eher ein Mahnmal für die fehlgeleitete Wiederaufbaupolitik in Gießen nach dem Zweiten Weltkrieg als eine Erinnerung an das verloren gegangene Quartier. | Straßen- und Häuserplan

 

Ansicht von Osten

Im Vordergrund: Johanneskirche, Goethestraße und Seltersweg

Grün markiert: die lokalisierten Häuser im Teufelslustgärtchen (Irrtum vorbehalten).
Rot Seltersweg, orange Löwengasse, gelb Katharinengasse, pink Bahnhofstraße, blau Kaplansgasse

Straßen- und Häuserplan oder direkt: Katharinengasse Löwengasse Teufelslustgärtchen Kaplansgasse

Umgebung: Bahnhofstraße Seltersweg

Ansicht von Süden

Bildrand links: Bahnhofstraße, im Vordergrund: Löwengasse

Grün markiert: die lokalisierten Häuser im Teufelslustgärtchen (Irrtum vorbehalten).
Rot Seltersweg, orange Löwengasse, gelb Katharinengasse, pink Bahnhofstraße, blau Kaplansgasse

Straßen- und Häuserplan oder direkt: Katharinengasse Löwengasse Teufelslustgärtchen Kaplansgasse

Umgebung: Bahnhofstraße Seltersweg

Fotos aus dem Innern des Teufelslustgärtchens und vor allem aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sind rar. Diese Präsentation verdankt die meisten Aufnahmen dem Stadtarchiv Gießen und dort der Fotosammlung von Rudolf Metzger. Sollte jemand entsprechendes Fotomaterial haben und wäre bereit, es zur Verfügung zu stellen, könnte es an dieser Stelle (mit Namensnennung oder ohne) zugänglich gemacht werden.

Das Teufelslustgärtchen und wie es zu seinem Namen kam. Höchstwahrscheinlich ist diese Geschichte noch gar nicht auserzählt. In groben Zügen geht sie so: Die Frau eines Schuhmachers namens Deibel - dialektmäßig für Teufel - verliebte sich in diesem Gässchen in einen anderen. Der Rest wäre Drama. In der alternativen Geschichte war es der Schuhmacher aus dem Teufelslustgärtchen selbst, der eine Affäre einging. Auch hier Stoff für ein Drama. Vielleicht ist alles aber viel einfacher. Das Straßenstück selbst weist die Form eines T wie Teufel auf. Vom Seltersweg aus betrachtet blickte man damals am unteren Ende des T entlang, die Querung nach links führte zur Löwengasse, nach rechts in Richtung Seelbachs Garten. Vielleicht umgab dieses Teilstück etwas Geheimnisvolles. Auf alten Karten wirkt der Weg einigermaßen verwinkelt.

Fortsetzung Seite 2

 

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