A. B. AND C.
A. B. UND C.

 

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Produktionsbedingte verzögerungen führen zu unterschieden in der US- und
GB-reihenfolge. Die deutsche weicht wiederrum und ohne ersichtlichen grund davon ab.
Die listung der episoden
entspricht der sog. englischen standard-reihenfolge.
Handlungslogisch betrachtet erfordern die episoden von NUMMER 6 keine zwingende abfolge. In praktisch allen ländern, in denen NUMMER 6 lief, gab es eigene reihenfolgen.

Mehr zur episodenreihenfolge...

 

 

"I AM NOT
A NUMBER.
I AM
A PERSON."

"SIX OF ONE,
HALF A
DOZEN OF
THE OTHER."

 

DREHBUCH: Anthony Skene
REGIE: Pat Jackson
DEUTSCHE FASSUNG: Joachim Brinkmann
DEUTSCHE EPISODE nr. 3
DEUTSCHE ERSTSENDUNG: ZDF 25.10.1969

MEHR: DIE TITEL
SYNCHRONREGIE: JOACHIM BRINKMANN
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EPISODENWÜRDIGUNG

DARSTELLER UND
DEUTSCHE STIMMEN
KOMPLETTE BESETZUNG

Patrick McGoohan
Nummer Sechs
Horst Naumann
Colin Gordon
Nummer Zwei
Ernst Fritz Fürbringer
Sheila Allen
Ärztin/Nummer 14
Alexandra Lange
Katherine Kath
Madame Engadine
Maria Landrock
Peter Bowles
A
Manfred Schott
Anette Carrell
B
Karin Kernke

Um hinter das geheimnis seines rückzugs vom dienst zu kommen, werden die träume von Nummer Sechs manipuliert. Er könnte sein wissen an drei personen, A., B. oder C., verkauft haben. Doch die neuen drogen sind noch nicht endgültig getestet, und Nummer Zwei steht unter erfolgsdruck. Aber Nummer Sechs stellt unter beweis, dass er seine fähigkeiten als hochqualifizierter agent noch im traum beherrscht und blamiert seinen widersacher.

PLATZ 17 Trotz manch netten details ein schwaches skript bei diesem "traum-in-einem-traum"-thema und leider dürftigste sets. Colin Gordons servile, aber ehrgeizige Nummer Zwei ist herausragend.

 

Lesen Sie nur dann weiter,
wenn Sie NUMMER 6 bereits kennen
und sich näher mit hintergründen,
der produktionsgeschichte, therorie und diskussion beschäftigen wollen.
-
Wir sehen uns!

Von Arno Baumgärtel

"A. B. und C." rangiert auf der beliebtheitsskala vieler fans eher weiter oben. Dieser autor, um es vorweg zu sagen, hält nicht viel von der episode.

Nummer Eins verlangt endlich ergebnisse im hinblick auf Nummer Sechs. Es wird vermutet, dass er sein wissen an jemand verkaufen wollte, als er den dienst quittierte. Nummer Zwei steht gehörig unter druck und muss handeln. Die ärztin Nummer 14 führt die behandlung durch. Die träume von Nummer Sechs werden beeinflusst und auf einem bildschirm sichtbar gemacht, um herauszufinden, an wen er seine geheimnisse verraten wollte. Nummer Sechs begegnet zwei personen: "A" und "B", von "C" ist dagegen nichts weiter bekannt. Aber die droge ist gefährlich und bisher ungetestet.
Nummer Sechs, man ahnt es, schöpft bald verdacht und dreht den spieß gegen Nummer Zwei um. Der steht ganz schön deppert da.

"Wie redet man mit jemandem, der einem im traum begegnet ist?" fragt sich Nummer Sechs eines tages, als er die ärztin im café sieht. Sie wimmelt ihn ab, die frage bleibt insoweit unbeantwortet. Aber eine gute frage und ein potenziell reizvolles thema, das hier jedoch in reichlich naiver weise plattgetreten wird: Edgar Allen Poes traum in einem traum, die frage nach dem status der wirklichkeit um uns herum und der einsatz psychoaktiver medikamente, die diese wirklichkeit verändern. Kaum ein thema könnte in unseren tagen aktueller sein. Anthony Skene war der autor dieser sowie von zwei weiteren episoden. Michael Brüne hat sich näher damit befasst.

'WAS FÜR ARBEITSBEDINGUNGEN', MAG SICH NUMMER 14 DENKEN

Die episode entstand komplett im studio. Außenaufnahmen aus Portmeirion gibt es bis auf ein, zwei archivsequenzen keine. Das café des Ortes befindet sich diesmal vor der im studio nachgebauten fassade des altenheims. Von der regie mit trennwänden abgestellt und mit zusammengewürfeltem "technischen equipment" befüllt, muss, was eigentlich die zentrale von Nummer Zwei ist, als medizinisches labor herhalten, dessen einzige benutzerin die ärztin Nummer 14 zu sein scheint. Vielleicht wurde es speziell für diese operation eingerichtet.
So simpel wie die ausstattung ist die inszenierung. Das drehbuch (oder McGoohan selbst) verlangt nach äußerst laxen sicherheitsvorkehrungen in dem ansonsten vollüberwachten Ort (wo ist Rover?), sodass es für Nummer Sechs ein leichtes ist, das versteckt liegende labor ausfindig zu machen und sich durch einen lüftungsschacht (was sonst?) zugang zu verschaffen. Dort findet er das medikament ungekühlt, in einer spritze aufgezogen auf dem tisch. Um für die bevorstehende dritte behandlung bei vollem bewusstsein zu sein, ersetzt er einen teil des serums durch - man weiß es nicht genau - vielleicht destilliertes wasser. Wusste er, was es war? Prüfen mag er es nicht. Und schon ist er als held in der lage, seine widersacher buchstäblich im schlaf zu überwältigen. Wenn es nicht so stramm gegen den gesunden menschenverstand wäre, könnte es forcierter unernst sein. Wie überzeugend ist das?

Viele chancen des themas bleiben liegen, auch im unterschied zur episode "Harmony", und selbst die portion ironie der episode "Der General", mit ähnlich mageren produktionsqualitäten, fehlt hier. Interessanterweise ist es nicht die story, es sind details, gleichsam vignetten, die der episode einen dreh in richtung "akzeptabel" verpassen. Allen voran Colin Gordon in seiner porträtierung von Nummer Zwei: nach unten treten, nach oben buckeln und stets ein glas milch zur hand; eine mischung aus ehrgeiz und servilität. Man kann sich schwer einen anderen in der rolle vorstellen. Das große rote telefon, der heiße draht zu Nummer Eins, im vordergrund und irgendwo hinten, zusammengezuckt, Nummer Zwei ist eine einstellung, die in erinnerung bleibt. Mit am besten gelungen sind die szenen auf Madame Engadines "dreamy party", Nummer Sechs einmal nicht im Village-outfit, sondern "zivil" in abendgarderobe, ein bisschen wie John Drake. Und hier der magische augenblick, wo er unvermutet, aus eigenem antrieb, einen vermeintlich schief hängenden spiegel geraderückt, in wahrheit aber den ganzen (imaginären, filmischen) raum um sich herum. Es bleibt ein non-sequitur, ein surrealer moment.

ALAN N. SHAPIRO: THE PRISONER ALS 'DIE GEISEL' UND 'A. B. UND C.'
ÜBER DEN VERLORENEN ZWEITEN ORT VON NUMMER 6
MEHR: EPISODE HARMONY

Schließlich das ende der episode: Ganz nett die enttarnung von "C", des großen unbekannten und vermeintlichen käufers der geheimnisse von Nummer Sechs (in einer szene auf der sogenannten "französischen straße" des früheren MGM-geländes) - als Nummer Zwei (ha, ha!), während Nummer Sechs schlafend im

labor liegt und Nummer Zwei und Nummer 14 mit bangen blicken auf den bildschirm den von Nummer Sechs gesteuerten traum verfolgen. A dream within a dream. Er spielt ihnen die titelsequenz der serie vor, der gang durch den dunklen korridor, die kündigungspapiere, und wendet sich dann aus der virtualität an seine häscher: 'Ich komme jetzt zu euch!' (Wo ist hier die Village-administration, wo sind die wachen? Hat Nummer Zwei nur mehr so wenig rückhalt?) Das experiment ist fehlgeschlagen, Nummer Zwei steht blamiert da. Diese szenen haben ihren eigenen reiz. Sie bleiben leider stückwerk in einer sehr mediokren episode.

Man kann es auch so ausdrücken: "Jegliche seriöse kritische analyse von "A. B. und C." ist null und nichtig. Das hier ist schlicht ein großer spaß." [1]

Demgegenüber hebt der US-medienwissenschaftler Alan N. Shapiro die episode "A. B. und C." in einen aktuellen kontext: "Man kann spekulieren, dass das, was in der folge 'A. B. und C.' inszeniert wird, eine beispielhafte technologie ist, für das, was wir heute im Jahr 2019 die bevorstehende vierte industrielle revolution nennen. Mit dieser fortschrittlichen oder science-fiction-medientechnologie ist es Nummer Zwei und Nummer 14 gelungen, die wahrheit herauszufinden. Aber es ist eine wahrheit, die die institution, für die sie arbeiten, nicht hören will. Die anwendungen, für die der technisch-wissenschaftliche durchbruch der konvertierung zwischen digitalen und neurologischen datenformaten genutzt wird, reichen von konsum und unterhaltung bis hin zu spielen und sex. Ähnlich wie bei den machthaber des Ortes in 'A. B. und C.' werden wir nicht die wahrheit darüber wissen wollen, was diese technologie mit uns menschen macht." [2]

[1] So der kommentar der website Anorakzone, www.anorakzone.com/prisoner
[2] Alan N. Shapiro in seinem vortrag am 12.10.2019 auf der veranstaltung "50 Jahre NUMMER 6"


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