THE TALLY HO READ ALL ABOUT IT!
THE TALLY HO ZDF-ANSAGE
THE TALLY HO TOP 20 MERKMALE DER SERIE
VILLAGE BOOKSHELF LITERATUR UND QUELLEN
BLICK
ANDERSWO GELESEN

BLICK
BILDER AUS WALES - REISENOTIZEN
BLICK
KLEINE PANORAMEN
BLICK NUMMER 6 - PRISONER CONVENTION
RÜCKBLICK MISTER SECHS WILL NICHT KÜSSEN
RÜCKBLICK 1969: NUMMER 6 FERNSEHPREMIERE IM ZDF
RÜCKBLICK CHRONIK 1969
RÜCKBLICK
2006: ERSTE DVD-EDITION
RÜCKBLICK 2009: 40 JAHRE NUMMER 6 - WAS FEHLT?
RÜCKBLICK
2010: ARTE BRINGT NUMMER 6 ZURÜCK
RÜCKBLICK 2019: 50 JAHRE NUMMER 6 (BERICHT)
RÜCKBLICK
2019: 50 JAHRE NUMMER 6 (FOTOS)
RÜCKBLICK WEBSITE-HISTORIE: WIR SEHEN UNS! ODER...
--- DAVE BARRIE
...IM INTERVIEW
THE MARKSTEIN-McGOOHAN DEBATE

THE MAJESTY OF "FALL OUT"

"FALL OUT": THE IMPOSSIBLE DREAM

"DEMASKIERUNG": DER UNMÖGLICHE TRAUM

I'M INDEPENDENT, DON'T FORGET
SEVEN FROM SIX

RAKOFF'S FABLES - INTERVIEW MIT IAN L. RAKOFF

"DIE ANKLAGE": DUNKLE TRÄUME UND LANGE SCHATTEN

ÜBER CHRIS RODLEYS "IN MY MIND"

S IS FOR... SCHIZOID

--- ARNO BAUMGÄRTEL
NUMMER 6: 1969 DEUTSCHE FERHSEHPREMIERE
IM DORF - EINE LINGUISTISCHE LANDPARTIE

AKTENABLAGE: VON EPISODEN, DIE KEINE WAREN
DER AKADEMISCHE PRISONER

BLICK: REISENOTIZEN WALES - KLEINE PANORAMEN

BLICK: PRISONER-CONVENTION
PORTMEIRION: BAUTEN IN BILDERN
THE PRISONER (2009) MINISERIE
2010: WER SIND SIE? - DIE NEUE NUMMER SECHS

2019: 50 JAHRE NUMMER 6
2019: 50 JAHRE - DARF'S NOCH EIN GAST MEHR SEIN?
WIR SEHEN UNS! ODER: L'ANNÉE DERNIÈRE AU VILLAGE

WEBSITE-RÜCKBLICK:
WIE ALLES ANFING

"ARRIVAL" MUSIC ON FAST-FORWARD

--- ARNO BAUMGÄRTEL & MICHAEL BRÜNE
DIE DEUTSCHE DVD

NUMMER 6 - NICHT DER GEFANGENE
--- ARNO BAUMGÄRTEL & B. FRANK
AUF DIE REIH GEBRACHT (1) DIE REIHENFOLGE

--- TOBIAS BECKER
ZIRKULÄRE REALITÄT

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DIE OFFENBARUNG - THE PRISONER ALS BLU-RAY

--- M. KEITH BOOKER
DER POSTMODERNE PRISONER

--- TIM BOURNE
DIE SECHS-IDENTITÄT (INTERVIEW)
--- MICHAEL BRÜNE
EPISODEN-TRANSKRIPT "DIE ANKUNFT"
AUF DIE REIH GEBRACHT (2) DIE REIHENFOLGE

DIE ANTHONY-SKENE-TRILOGIE
--- MARTIN COMPART
SOAPS: FERNSEHSERIEN...

--- ANTHONY DAVIS
PRISONER PRESS LAUNCH 1967

--- PATRICK DUCHER
JE NE SUIS PAS UN NUMÉRO, JE SUIS UN HOMME LIBRE!

...IM INTERVIEW

--- ROBERT FAIRCLOUGH
POP UND POLITIK

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--- B. FRANK
McGOOHAN & BOND

--- CAROLINE FUCHS
REALITY AND SIMULATION IN THE PRISONER

--- GUILLAUME GRANIER
SCHÖNER TAG! - SPÄTER REGNET ES.

--- LARRY HALL
ORSON WELLES: DER PROZESS

WHAT IT MEANS, NOT WHAT IT SAYS
--- HELGA HELLER
PORTRÄT EINES EXZENTRIKERS

--- MAX HORA
...IM INTERVIEW

--- MAX HORA & ROGER LANGLEY
6 PRIVATE - DAS HAUS VON NUMMER SECHS

--- HARALD KELLER
WIR SEHEN UNS - WIEDER

ÜBER NOWHERE MAN

NUMMER SECHS
INTERVIEW MIT BERND RUMPF

--- ROGER LANGLEY
(ZEIT-) REISE NACH PORTMEIRION

PRISONER'S PORTMEIRION:
DER ORIGINALSCHAUPLATZ
BÜHNENSTÜCK -
SET PIECE: DIE STUDIOBAUTEN
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FINAL CUT: MYSTERIUM DER FEHLENDEN SZENEN

PUTTING THE PRISONER IN ORDER (3) DIE REIHENFOLGE

COOL CUSTOMER - PROFIL: GEORGE MARKSTEIN

DAS LA-TAPE

DANGER MAN: GEHEIMAUFTRAG MIT 60

--- MOOR LARKIN
ICH BIN EIN BERLINER

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NUMMER 6 ODER DAS GESPENST DER FREIHEIT

--- KEVIN PATRICK MAHONEY
DER ANARCHISCHE PRISONER

--- PATRICK McGOOHAN
DAS TROYER-INTERVIEW

DAS LA-TAPE

IM GESPRÄCH MIT MIKE TOMKIES
RUHM WIRD MICH NIE ZUM GEFANGENEN MACHEN

INTERVIEW MIT BILL KING
DER MANN HINTER NUMMER 6

INTERVIEW MIT ALAIN CARRAZÉ
THE PRISONER

BBC-INTERVIEW MIT SIMON BATES
DIE FIGUR IST NATÜRLICH REIN FIKTIV

--- RICK McGRATH
35th ANNIVERSARY DVD-SET

--- MARY MORRIS, NORMA WEST
INTERVIEW MIT TOM WORRALL

--- JANA MÜLLER
ZUFÄLLIGE ENTDECKUNG UND DANN NOCH EIN IRRTUM

"DER SCHWARM"

--- JANA MÜLLER & ARNO BAUMGÄRTEL
IMMER NOCH NUMMER 6?

--- HORST NAUMANN
INTERVIEW MIT UWE HUBER

--- STEVE RAINES
...IM INTERVIEW

--- STEVEN RICKS
MGM - STUDIO DAYS

STUDIO DAYS: THE MGM BACKLOT

--- CHRIS RODLEY
DAS EISBERG-SYNDROM - SIX INTO ONE...

INTERVIEW MIT GEORGE MARKSTEIN

--- ZIAUDDINE SARDAR
WIR SEHEN UNS! - DIE POSTMODERNE UND DAS ANDERE

--- ALAN N. SHAPIRO
THE PRISONER ALS "DIE GEISEL" UND "A. B. UND C."

--- WARNER TROYER
INTERVIEW MIT PATRICK McGOOHAN

--- CHRISTOPH WINDER
ICH BIN KEINE NUMMER, ICH BIN EIN MENSCH

--- VALARIE ZIEGLER
THE PRISONER'S SHADOW SIDE

 

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SITEMAPmer 6
 

 

ANDERSWO GELESEN
 

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INTERVIEWS:

Nr6DE MIT
DAVE BARRIE
Nr6DE MIT
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Nr6DE MIT
PATRICK DUCHER
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CHRIS RODLEY MIT
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ALAIN CARRAZÉ MIT
PATRICK McGOOHAN
BILL KING MIT
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UWE HUBER MIT
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PATRICK DUCHER MIT
JEAN-MICHEL PHILIBERT
Nr6DE MIT
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DAVE BARRIE MIT
IAN L. RAKOFF
HARALD KELLER MIT
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"RUHM WIRD MICH NIE ZUM GEFANGENEN MACHEN"

Patrick McGoohan im gespräch
mit Mike Tomkies

Wofür ich in meinem leben die trommel rühren möchte, ist das individuum. Ich bin überzeugt, um wirklich ein individuum zu sein, klar bei verstand und frei, das erfordert die allergrößte anstrengung. Was immer ich auch tue, ich suche diese individualität darin - in meiner

   

arbeit und in meinem privatleben. Das ist nicht leicht. Zunächst bin ich schauspieler, obwohl ich jetzt auch regie führen, produzieren und drehbuchschreiben will. Für mich ist das die aufregendste art zu leben, all diese herausforderungen, das engagement. Ein mensch muss sich bei seiner arbeit selbst unter druck setzen, um darauf zu reagieren und darüber hinaus zu kommen. Die dinge einfach so hinnehmen kann ich nicht. Ich

Weniger ein interview als ein ausgedehntes persönliches statement ist dieser beitrag des 2009 verstorbenen schauspielers und hauptverantwortlichen für NUMMER 6, vergleichbar dem "L.A. Tape", was die persönliche darstellung anbelangt. Das interview führte Mike Tomkies, mitarbeiter bei der zeitschrift "Photoplay", und es ist nicht klar, ob die fragen weggelassen wurden, weil sie sich vielleicht erübrigten. Anscheinend hatte Tomkies es mit dem star nicht leicht. Er blieb jedoch hartnäckig und ließ sich, so wird berichtet, nicht einschüchtern, was McGoohan eventuell imponierte. So erhielt Tomkies sein gespräch 1967, noch während oder kurz nachdem McGoohan in den USA mit den dreharbeiten an EIS-STATION ZEBRA beschäftigt war. Dabei enthüllte er auch den wahren grund seines engagements an diesem Hollywood-film, er wollte die produktion von NUMMER 6 finanziell absichern. (www.zani.co.uk)

Der text ist vermutlich noch nie auf deutsch erscheinen.

setze mich auseinander, weil womöglich etwas gutes dabei heraus kommt. Man hält mich gelegentlich für schwierig, hibbelig und

RECHERCHE: MICHAEL BRÜNE
AUS DEM ENGLISCHEN VON ARNO BAUMGÄRTEL

kompliziert. Das kommt daher, weil ich das endergebnis so perfekt wie möglich haben will. Vielleicht habe ich mich manchen leuten gegenüber wenig beliebt gemacht. Zum beispiel, als in den späten 50ern die finanzkrise die britische filmimdustrie traf und ich zusammen mit anderen schauspielern von der Rank Organisation, wo ich unter vertrag stand, gefeuert wurde. Man sagte, ich hätte nicht genügend ambitionen. Darüber lächele ich heute. Ambitioniert genug war ich, aber nicht in ihrem sinne - in meinem schon.

DAS TROYER-INTERVIEW MIT PATRICK McGOOHAN
ZUM TOD VON PATRICK McGOOHAN - mehr...

PATRICK McGOOHAN IM INTERVIEW MIT BILL KING
PATRICK McGOOHAN: INTERVIEW MIT ALAIN CARRAZÉ
PATRICK McGOOHAN: SIMON BATES, BBC-INTERVIEW
MEHR: PATRICK McGOOHAN ALS BRAND

Ich habe schwer für DANGER MAN (deutsch: "Geheimauftrag für John Drake") gearbeitet und kam nach und nach mit der produzenten-, drehbuch- und kreativen seite der sache in berührung. Alle haben hart daran gearbeitet. Daraus wurde eine der ersten britischen fernsehserien, die auf dem amerikanischen markt den durchbruch schafften und den weg für andere danach frei machten.
Mit meiner neuen fernsehserie NUMMER 6 wollte ich zuallererst 1A-unterhaltung machen. Ich hoffe, dass hört sich glaubwürdig an, weil es mir auch hierbei um die bewahrung der individuellen freiheit geht.

RISIKO

Der gefangene (anm.: Nummer Sechs) ist ein mann ohne namen, die hintergründe bleiben im mysteriösen. Er wird fest gehalten, aber nicht in einer gefängniszelle, sondern an einem idyllischen ort. Er widersteht allen versuchen, seinen willen zu brechen, physischen und psychischen. Alle stories handeln vom entschlossenen kampf eines mannes ums überleben als individuum in einer makabren welt, wo alle regungen von elektronischen augen überwacht werden und alle nachbarn verdächtig sind.
Stellen sie sich vor, sie wären ein wissenschaftler, sie arbeiten an einem hochgeheimen projekt, eine rakete zum Mars zum beispiel. Und plötzlich ist ihnen klar: "Ich höre auf. Ich will eine auszeit." In ihrem kopf stecken wichtige informationen, die rivalisierenden ländern und organisationen nützlich sein könnten, informationen, die die welt in zukunft verändern könnten. Ihre seite kann sie nicht einfach abdanken lassen. Es kann nicht zugelassen werden, dass sie frei herum laufen.

Also werden sie ungeheuer unter druck gesetzt - ob von jener seite, die ihre geheimnisse haben will, oder von der, die sie verloren hat und die nun verhindern muss, dass sie ihr wissen heraus geben. So jemand ist gezwungen, im verborgenen zu leben. Seine individualität, sogar seine gesundheit ist permanent bedroht.
Natürlich ist das ein zugespitztes beispiel. Aber in gewisser weise steht heutzutage unser aller individualität auf dem spiel. Die große frage heute ist, wie jemand ein wahres individuum sein kann, bei all dem, was auf uns einstürzt an trivialitäten, werbeslogans, falsche standards - nach was die leute oder dinge aussehen und nicht etwa, was sie wirklich sind.

Bin ich tatsächlich ein gefangener des ruhms, des eindringens in mein privatleben wegen des starrummels durch DANGER MAN? Ich glaube nicht. Aber eine ständige bedrohung, immer erkannt und "verlangt" zu werden, sodass einem die perspektive zerstört wird, das ist da. Ich denke aber auch, es ist in ordnung, solange man das, was man tut, eben als seine arbeit begreift - harte arbeit vielleicht - und solange man akzeptiert, dass, wenn einen die leute wiedererkennen und heroisieren, nach einem autogramm fragen, es sich um den sozialen teil des geschäfts handelt.
Diese herausragende stellung ist heute aber kein schicksal, das nur schauspieler betrifft. Das fernsehen hat die welt erschlossen, und alle stehen stärker im rampenlicht. Das fernsehen hat unser leben und unseren lebensstil verändert. Der kleinste hinterbänkler-politiker, der zu einer lautstarken parlamentarischen minderheit gehört, kann auf einmal auf den bildschirmen erscheinen, weil er irgendetwas gesagt hat. Er wird zur berühmtheit, obwohl er vielleicht nur einen winzigen prozentsatz an menschen repräsentiert. Das fernsehen hat diese art ruhm hervorgebracht, und das betrifft viele fernsehsendungen. Schauen sie sich frau Müller an, eine normale mitbürgerin, sie bewirbt sich - eines tages, urplötzlich ist sie da, in einer gameshow. Millionen menschen sehen sie, jeder ladenbesitzer, der nachbar, der busfahrer.

SCHNICKSCHNACK-STARS

Aus normalen leuten werden über nacht schnickschnack-"stars", weil sie mal kurz in einer fernsehshow zu sehen waren. Wenn dann die öffentlichkeit ihrer müde ist, ist ihr leben umgekrempelt, und sie kehren dahin zurück, wo sie herkamen. Das muss ein furchtbarer stress sein. Auch für all die, über die man in der "Versteckten Kamera" gelacht hat - obwohl die damit einverstanden waren, dass die aufnahmen verwendet wurden. Ich als schauspieler bin das bis zu einem gewissen maß gewöhnt, aber jemanden aus der normalbevölkerung muss das sehr hart treffen.

Ich habe es mir genau überlegt, von der einen fernsehserie zu einer anderen zu gehen. Die harte arbeit und die frühe bekanntheit waren mir egal. Ich freue mich darüber, intensiv an einer sache zu arbeiten, das ist für mich inzwischen ganz wesentlich. Nur ein schauspieler zu sein, der zu seinem auftritt gerufen wird, würde ich mittlerweile verabscheuen. Harte arbeit verschafft befriedigung. Was außer arbeiten kann ein mensch sonst tun? Man muss sich eine herausforderung suchen und versuchen, sie zu meistern. Wenn ein anderer lebensstil der richtige ist, dann will ich davon nichts wissen.

Ich habe keine angst davor, im fernsehen überpräsent zu sein. Natürlich, wäre DANGER MAN alles, was ich tun könnte, würde ich mir darüber sorgen machen. In wirklichkeit ist die rolle von John Drake das, was ich am wenigsten in meinem leben gemacht habe. Und mehr angebote zu arbeiten als seitdem gab es nie. Seit ich John Drake spiele, habe ich angebote für über hundert filme erhalten. Angebote für Hollywood-filme habe ich jahrelang abgelehnt, weil ich zuhause so viel zu tun hatte. Und ich brauchte auch einen guten anlass, um woanders wurzeln zu schlagen. In Großbritannien habe ich gut gelebt. Und so ehrgeizig, ein filmstar zu sein oder millionen zu verdienen, bin ich gar nicht. Zum leben brauche ich mehr als das.

Ich habe mich entschlossen, in Alistair MacLeans EIS-STATION ZEBRA - mit Rock Hudson und Ernest Borgnine als besetzung - für MGM in Hollywood zu spielen, weil ich die arbeit von regisseur John Sturges mag. Bevor es überhaupt ein drehbuch gab, rief er mich an. Mir gefiel, wie er redete, und ich sagte nur daraufhin zu. Ich spiele wieder einen geheimagenten, aber das spielt keine rolle, weil er gegenüber John Drake ein ganz anderer charakter ist. Und es ist eine erstklassige rolle. Es ist kein großer unterschied, in Hollywood zu arbeiten. Filmemachen ist überall gleich. Die meiste zeit waren auch meine frau Joan und meine drei töchter bei mir.

KEIN MITTELALTER

MGM gab mir gegen ende des films, genau mitten in der produktion der ersten 17 episoden von NUMMER 6, ein paar wochen frei, um in England die letzten vier episoden fertig zu stellen. So etwas gibt es normalerweise nicht. Denn man musste die ganze zeit ohne mich drehen - und das passiert gewöhnlich nur, wenn der star krank ist.
Ein paar wochen lang wusste ich nicht richtig, wo ich war. Ich war auch produzent von NUMMER 6, habe bei einigen folgen regie geführt und auch drehbücher geschrieben. Ich mag arbeit. Das schlimmste wort für einen schauspieler ist "ruhe", unter freunden benutzt man es nicht!

Nur weil ich produziere, regie führe, drehbuchautor bin und spiele, bedeutet nicht, dass ich außergewöhnliche talente hätte. Wenn man so lange wie ich bei DANGER MAN beteiligt ist, muss man sich auch auf alle anderen aspekte der produktion einlassen. Die meisten anderen schauspieler tun es womöglich nicht, ich muss es aber. Am besten arbeiten kann ich unter druck. Und ich glaube, ich bin eher uneffektiv. Unglücklicherweise habe ich nur zwei gänge, einen sehr niedrigen und einen sehr hohen. Ich wünschte, ich könnte den mittleren pflegen. Ich bin nicht der typ, der hinten wartet, dass er aufgerufen wird. Nur schauspielen ist jetzt nicht mehr genug für mich. Natürlich, wenn ich für irgendeine kleine bühne Macbeth oder König Lear spielen würde, hätte ich für nichts sonst zeit. Aber wenn man John Drake so oft wie ich gespielt hat, kennt man ihn in- und auswendig, ich handelte schon automatisch bei den drehbüchern. Etwa 80 prozent meiner energie lagen brach. Ich brauche das adrenalin, muss mich ins produzieren, regieführen und schreiben stürzen - das hilft einem in vielfacher weise beim spielen.

Ich habe versucht, John Drake als einen zu spielen, der immer kurz vor dem ausbruch steht, etwas ganz wesentliches an jeder rolle. Das publikum muss es spüren, wenn jemand los will, taten sehen lassen will. Vielleicht ärger über ungerechtigkeit, aber keine laune. Ärger hat etwas kälteres an sich, und dahinter steckt ein guter grund. Ich bin dafür bekannt, dass ich im wahren leben manchmal launen hatte. Wenn aber der grund dafür in der arbeit liegt, dann kehre ich zur ursache zurück und richte es. Ich schäme mich für meine launen nicht. Manchmal ist es notwendig.

Von jetzt an spiele ich nur noch in filmen oder im fernsehen, wenn ich entweder an der vorbereitung oder der produktion beteiligt bin. Nur schauspieler zu sein oder einen großen namen zu bekommen, interessiert mich nicht mehr. Nach NUMMER 6, schätze ich, bin ich mit fernsehen fertig - was serien betrifft sowieso, aber man muss es perspektivisch sehen. Beim fernsehen steht eine neue ära bevor: zwei-stunden-fernseh"premieren", top shows mit top stars und mit budgets um die 350.000 Pfund.

BOOM IN SICHT

Solche sachen wird es zuerst im fernsehen geben und dann in kinos. Für die ganze unterhaltungsindustrie wird das wunder wirken. Man sagt, in den anfängen hat das fernsehehen Hollywood schon einmal beinahe umgebracht. Jetzt ist der größte boom aller zeiten im filmgeschäft in sicht. In fünf jahren wird man nicht mehr auf eine filmbühne in Hollywood kommen, weil es unmöglich ist, die mattscheibe die ganze zeit über mit originalmaterial zu füttern. Solche shows möchte ich gern selber produzieren. Wenn man einige millionen Dollar dafür ausgibt, werden die schauspieler nicht mehr auf die fernsehart wie heute herumhopsen müssen. Große stars von heute, die das fernsehen meiden, werden dann auch beteiligt sein.
Mir gehören einige "geistige eigentümer", und als ich sie kaufte, hätte man sie nur als kinofilm realisieren können. Ihre etats wären jedoch zu groß gewesen. Jetzt kann ich sie fürs fernsehen machen - 350.00 Pfund sind nicht mehr exorbitant hoch. Und wenn sie gut genug sind, werden sie im fernsehen zuerst gezeigt, danach im kino ausgewertet.

Hat der reichtum mein leben verändert? Ich glaube nicht. Ich habe immer noch mein haus in Mill Hill, trinke immer noch dasselbe bier in denselben pubs in London - normalerweise öffentliche lokale, wo etwas los ist. Und ich habe immer noch dieselben freunde wie damals, als ich pleite war - das waren wirkliche freunde.

LIPPENDIENST

Wir leben in einer zeit, wo werbung jeglicher art und der schein zu einem bedeutenden teil unseres lebens geworden sind. Man kann das nicht ignorieren, verhindern oder zensieren. Wir müssen lernen, damit zu leben und uns dabei doch zu schützen. Als vater von drei töchtern interessiere ich mich sehr für die moderne jugend. Ich bin bestimmt kein hardliner. Junge menschen heute sorgen sich vermutlich früher um ihre mitmenschen und die welt als sonst irgendwann in der geschichte. Vieles an ihrem gegenwärtigen extremismus in sachen kleidung und allgemeinem verhalten ist rebellion gegen den verheerenden zustand der welt um uns herum.

Für mich zum beispiel sind die Beatles wunderbar. Sie gehen musikalisch erstaunlich weit und sind mit ihrer embryonischen "zurückgezogenheit" wirklich auf der suche nach neuen klängen. Ich höre mir immer ihre neuesten sachen an, und jedes mal ziehe ich etwas neues daraus. Sie sind der inbegriff des zeitalters. Sie machen eine parodie aus allem, was wir erwachsenen predigen, aber doch nicht umsetzen. In einem ihrer letzten stücke heißt es: "All you need is love", einfach nur das - wieder und wieder. Danach realisiert man, dass wir gerade von liebe am wenigsten haben. Solche mehrdeutigkeiten parodieren sie. Mehr können sie nicht tun, auch nicht uns sagen wie. Es gab schon viele, die uns gesagt haben wie es geht. Buddha war einer, Christus ein anderer. Sie haben es uns gesagt, aber die welt hinkte hinter ihren visionen her.
Verantwortung aller für alle, scheint für mich die einzige antwort zu sein, eine schützende bescheidenheit, der bewertung oder glorifizierung von territorium, wohlstand oder materiellen gütern, die von denen, die sie haben, geschützt werden, fremd ist.

PATRICK McGOOHAN ALS "LONGSHANKS" 1995 in "BRAVEHEART"

Kommendes jahr will ich mit meiner familie nach Norwegen, wo ich regie bei einem "Brand"-film führen werde (anm.: ein stück von Ibsen, mit dem McGoohan 1959 den Best Theatre Actor Award in Großbritannien gewann). Ich habe selbst über die rechte verhandelt. Meine frau (anm.: schauspielerin Joan Drummond) wird dann aus dem ruhestand zurückkehren und mit mir zusammen spielen. Aber ich darf darüber nicht zu viel sagen, sie mag es nicht, wenn ich mit den zeitungen über sie spreche!

MANN DER HOFFNUNG

Wir werden in der wildnis leben, irgendwo ein holzhaus mieten und einfach weiter arbeiten. Inzwischen setze ich die arbeit an NUMMER 6 fort. Ich habe ein schweres stück arbeit hineingesteckt. Der gefangene ist ein mann der hoffnung,

DAS TROYER-INTERVIEW MIT PATRICK McGOOHAN
ZUM TOD VON PATRICK McGOOHAN - mehr...

PATRICK McGOOHAN IM INTERVIEW MIT BILL KING
PATRICK McGOOHAN: INTERVIEW MIT ALAIN CARRAZÉ
PATRICK McGOOHAN: SIMON BATES, BBC-INTERVIEW
MEHR: PATRICK McGOOHAN ALS BRAND

vielleicht weil ich ein man der hoffnung bin. Ich lasse mich nicht von äußerem druck vereinnahmen - höchstens von meinem eigenen.

Veröffentlicht in "TV Times" am 01.12.1968


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