THE TALLY HO READ ALL ABOUT IT!
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THE TALLY HO TOP 20 MERKMALE DER SERIE
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ANDERSWO GELESEN

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BILDER AUS WALES - REISENOTIZEN
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KLEINE PANORAMEN
BLICK NUMMER 6 - PRISONER CONVENTION
RÜCKBLICK MISTER SECHS WILL NICHT KÜSSEN
RÜCKBLICK 1969: NUMMER 6 FERNSEHPREMIERE IM ZDF
RÜCKBLICK CHRONIK 1969
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2006: ERSTE DVD-EDITION
RÜCKBLICK 2009: 40 JAHRE NUMMER 6 - WAS FEHLT?
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2010: ARTE BRINGT NUMMER 6 ZURÜCK
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RÜCKBLICK WEBSITE-HISTORIE: WIR SEHEN UNS! ODER...
--- DAVE BARRIE
...IM INTERVIEW
THE MARKSTEIN-McGOOHAN DEBATE

THE MAJESTY OF "FALL OUT"

"FALL OUT": THE IMPOSSIBLE DREAM

"DEMASKIERUNG": DER UNMÖGLICHE TRAUM

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"DIE ANKLAGE": DUNKLE TRÄUME UND LANGE SCHATTEN

ÜBER CHRIS RODLEYS "IN MY MIND"

S IS FOR... SCHIZOID

--- ARNO BAUMGÄRTEL
NUMMER 6: 1969 DEUTSCHE FERHSEHPREMIERE
IM DORF - EINE LINGUISTISCHE LANDPARTIE

AKTENABLAGE: VON EPISODEN, DIE KEINE WAREN
DER AKADEMISCHE PRISONER

BLICK: REISENOTIZEN WALES - KLEINE PANORAMEN

BLICK: PRISONER-CONVENTION
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2010: WER SIND SIE? - DIE NEUE NUMMER SECHS

2019: 50 JAHRE NUMMER 6
2019: 50 JAHRE - DARF'S NOCH EIN GAST MEHR SEIN?
WIR SEHEN UNS! ODER: L'ANNÉE DERNIÈRE AU VILLAGE

WEBSITE-RÜCKBLICK:
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"ARRIVAL" MUSIC ON FAST-FORWARD

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DIE DEUTSCHE DVD

NUMMER 6 - NICHT DER GEFANGENE
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AUF DIE REIH GEBRACHT (1) DIE REIHENFOLGE

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ZIRKULÄRE REALITÄT

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DIE OFFENBARUNG - THE PRISONER ALS BLU-RAY

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DIE SECHS-IDENTITÄT (INTERVIEW)
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AUF DIE REIH GEBRACHT (2) DIE REIHENFOLGE

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WHAT IT MEANS, NOT WHAT IT SAYS
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PORTRÄT EINES EXZENTRIKERS

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--- HARALD KELLER
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ÜBER NOWHERE MAN

NUMMER SECHS
INTERVIEW MIT BERND RUMPF

--- ROGER LANGLEY
(ZEIT-) REISE NACH PORTMEIRION

PRISONER'S PORTMEIRION:
DER ORIGINALSCHAUPLATZ
BÜHNENSTÜCK -
SET PIECE: DIE STUDIOBAUTEN
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FINAL CUT: MYSTERIUM DER FEHLENDEN SZENEN

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COOL CUSTOMER - PROFIL: GEORGE MARKSTEIN

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DANGER MAN: GEHEIMAUFTRAG MIT 60

--- MOOR LARKIN
ICH BIN EIN BERLINER

--- JEAN-MARC LOFFICIER
NUMMER 6 ODER DAS GESPENST DER FREIHEIT

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DER ANARCHISCHE PRISONER

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DAS LA-TAPE

IM GESPRÄCH MIT MIKE TOMKIES
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INTERVIEW MIT BILL KING
DER MANN HINTER NUMMER 6

INTERVIEW MIT ALAIN CARRAZÉ
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BBC-INTERVIEW MIT SIMON BATES
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--- RICK McGRATH
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INTERVIEW MIT TOM WORRALL

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INTERVIEW MIT UWE HUBER

--- STEVE RAINES
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--- ALAN N. SHAPIRO
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--- WARNER TROYER
INTERVIEW MIT PATRICK McGOOHAN

--- CHRISTOPH WINDER
ICH BIN KEINE NUMMER, ICH BIN EIN MENSCH

--- VALARIE ZIEGLER
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ANDERSWO GELESEN
 

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ICH BIN KEINE NUMMER, ICH BIN EIN MENSCH

VON CHRISTOPH WINDER

Zum wiedersehen auf video: Patrick McGoohans fernsehserie NUMMER 6, eine verstörende auseinandersetzung mit dem terror der medienwelt.

Der Mißerfolg von Patrick McGoohans in den Jahren
1966 bis 1968
entstandener Fernsehserie NUMMER 6 (THE PRISONER) war enorm

   

und mehr als verdient, wenn man die Gesetze des Publikumsgeschmacks zum Bewertungsmaßstab nimmt. Im pompösen Ton einer Urteilsverkündung schrieb eine deutsche Illustrierte 1969, daß McGoohan mit allen "geheiligten Krimitraditionen gebrochen habe". Sie begründete dieses Verdikt wie folgt: "Es gab in keiner Folge der Serie eine Lösung. Nummer Sechs war zu Beginn der Folge so gefangen wie am Schluß. Als strenggläubiger Katholik lehnte McGoohan es ab, vor der Kamera

zu küssen, und verprellte die Zuschauerinnen, die sehen wollen, daß auch ein Supermann in den Armen einer Geschlechtsgenossin schwach wird. Er lehnte es ab, mit einer Pistole über die Mattscheibe zu huschen und langweilte die Männer, die Gegner unwiderruflich ausgeschaltet wissen wollten."

So hausbacken diese Einwände auch erscheinen mögen - unverständlich sind sie nicht. Selbst das englische Publikum, seit den Avengers (Mit Schirm, Charme und Melone) an Fernsehserien mit eigenwilliger Note gewohnt, reagierte verständnislos, ja entrüstet auf The Prisoner, und auch die britische Presse war bemerkenswert unsicher in ihrer Einschätzung: "Bluff", schrieben die einen, während andere glaubten, es mit dem "lebendigsten Kommentar zur modernen Zivilisation in der Geschichte des englischen Fernsehens" zu tun zu haben. Ein Mann, wahrscheinlich ein Geheimagent, wird kurz nachdem er seinen beruflichen Rückzug eingeleitet hat, in ein hermetisch von der Umwelt abgeriegeltes Städtchen - "The Village" - verschleppt. Dort, in einer perfekt aus lieblichen und bizarren Elementen gestylten Miniaturwelt, einem Straflager im Erscheinungsbild eines Erholungsdorfs, kämpft er einen ungleichen Kampf gegen totalitäre Macht- und Beugepraktiken, zu deren Objekt er unvermutet geworden ist.

Ihre vordergründige Spannung gewinnt die Serie aus diesen Fragen: Wird es "Nummer 6" gelingen, diesem totalitären Mikrokosmos zu entfliehen? Wird es seinen Gegnern gelingen, ihm den Grund seines Rücktritts zu entlocken? Wer sind seine Gegner überhaupt, allen voran die mysteriöse "Nummer 1" an der Spitze des "Village", welche niemals selbst, sondern nur in stetig wechselnden, mit der Nummer 2 gekennzeichneten, Stellvertreterfiguren in Erscheinung tritt?

Rückblickend erscheint die siebzehnte und letzte, unter sehr nervösen Produktionsbedingungen entstandene Folge Fall Out (dt. Demaskierung) als Schwachpunkt der Serie, nicht, weil sie eine "Lösung" der vorangegangenen Handlung schuldig geblieben wäre, sondern, im Gegenteil, weil sie einer sehr platten "Lösung" Vorschub leistet. In einer kurzen Szene wird "Nummer 6" gezeigt, wie er der vermummten "Nummer 1" die Maske abreißt und darunter für einige Sekunden sein eigenes Gesicht zu sehen bekommt. Unklugerweise gab McGoohan dem Erklärungsbedürfnis seines Publikums nach und interpretierte diese Szene dahingehend, daß es sein Anliegen gewesen sei, den "ewigen Kampf des Menschen mit dem Bösen in sich selbst" darzustellen.

Als bloße Bebilderung dieser Banalität wäre "Nummer 6" nicht der Rede wert, wohl aber ist sie es als ein höchst subversiver Beitrag zur Gattung"Fernsehserie", deren Wirkungsmechanismus hier gleichsam von innen heraus in Frage gestellt wird.

"Nummer 6" erschließt sich nur als radikale Absage an eine Ästhetik, die das Scheinhafte als Wirkliches auszugeben versucht. Die mediale Desinformation und Manipulation sind aber nicht nur Thema, sondern zugleich Gestaltungsprinzip: Weder dem im "Village" mit seinen Videowänden und Kameraaugen umherirrenden Protagonisten noch dem Zuseher ist es möglich, zwischen Vermitteltem, und dem, was als "unmittelbar" gesetzt wird, zu unterscheiden. Die vielen makabren Pointen, die McGoohan dieser Konstellation abgewinnt, wären nur schwer zu beschreiben, in erster Linie müssen sie gesehen werden.

Es hat seine Zeit gedauert, bis die avancierte Formsprache von The Prisoner die ihr gebührende Beachtung fand. Erst Mitte der 70er Jahre wurde die Serie zum sogenannten "Kultobjekt" erhöht, woran der 3000 Mitglieder umfassende Fanclub "Six of One Society" maßgeblichen Anteil hatte. Höhepunkt der straff organisierten Aktivitäten dieses Vereins ist die jährliche Wallfahrt nach dem Drehort von "Nummer 6", das von dem exzentrischen britischen Millionär Sir Clough William-Ellis erbaute Kunststädtchen Portmeirion in Wales.

Patrick McGoohan, der Spiritus rector von "Nummer 6", lebt seit langem in selbstgewählter Zurückgezogenheit, nur wenig ist über ihn in Erfahrung zu bringen. Er taucht dann und wann als Darsteller in einem B-Picture auf; 1982 wurde er von der amerikanischen Polizei bei Los Angeles erwischt, als er mit 3,6 Promille über die Pazifik-Küstenstraße raste. Einem hartnäckigen und unüberprüfbaren Gerücht zufolge beschäftigt er sich seit Jahren damit, eine neue Fernsehserie zu konzipieren.

Dave Rogers: The Prisoner and Danger Man, 1989, Boxtree Limi ted, 36
Tavistock Street, London WC2E 7PB
The Prisoner Videos, (8 Stück), Channel 5 Video Distribution, 1 Rockley Road, London W 14 ODL

SIX OF ONE The Prisoner Appreciation Society
www.sixofone.co
Informationen, anfragen, mitgliedschaft
Society Details (ALLE ENGLISCH)

Die adresse der Prisoner Appreciation Society SIX OF ONE wurde aktualisiert.

Dieser artikel erschien am 10.04.1992 in Der Standard, Wien, Österreich. Mit dank an die redaktion für die genehmigung zur wiedergabe an dieser stelle; ebenso dank an Adalbert Strebl für den hinweis.


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