Verehrte
zuschauer!
Nummer
Sechs war ein hoher agent des britischen geheimdienstes. Zornig
und ohne angabe von gründen, kündigt er eines tages.
Kurz darauf wird er betäubt und entführt.
In
einem idyllisch gelegenen, namenlosen städtchen erwacht
er in einem komfortabel eingerichteten haus. Rasch merkt er,
dass er ein gefangener unter gefangenen ist, wobei bewacher
und häftlinge kaum voneinander zu unterscheiden sind.
Man
gibt ihm den namen Nummer Sechs. Geleitet wird das system
von Nummer Zwei, hinter der aber noch eine anonyme Nummer
Eins steht.
Nummer
Sechs erfährt den grund seiner entführung: Er soll
verraten, warum er aus dem geheimdienst ausgeschieden ist.
Aus
unserer etwas aus dem rahmen fallenden agentenserie NUMMER
6 zeigen wir Ihnen nun die episode... "Die Ankunft". |
Niemand war darauf vorbereitet, auch nicht das ZDF. Das hatte die neue serie mutig, und zwar samstagabends, ins programm genommen, die episoden jedoch in unerklärlich langen abständen und zugleich tief auf einem nächtlichen sendeplatz versteckt, nämlich nach dem die sendezeit gern überziehenden "Aktuellen Sportstudio". Wer um diese zeit, immerhin kurz vor sendeschluss, noch vor dem fernseher saß, schlief entweder schon selig auf der couch oder hatte einen siebten sinn. Dabei fing alles verheißungsvoll an...


QUELLENSTUDIUM:
HÖRZU 16.08.1969
TAGESPROGRAMM ZUR VERFÜGUNG
GESTELLT VON HEIKE NAU
Man
kann wirklich nicht behaupten, NUMMER 6 bzw. NUMMER SECHS,
wie in den meisten fernsehzeitschriften zu |
|
lesen, habe bei
der deutschen fernsehpremiere 1969 keine presse gehabt, im
gegenteil. Patrick McGoohan war hierzulande durch seine in
den frühen
60er jahren im vorabendprogramm gelaufene serie GEHEIMAUFTRAG
FÜR JOHN DRAKE wohlbekannt und beliebt. In 32 (original 39) nicht einmal halbstündigen
episoden hatte Drake "kitzlige" jobs im auftrag
der NATO übernommen und stets mit viel köpfchen
gemeistert. Dass es noch über 50 weitere und mit rund
50 minuten laufzeit deutlich längere episoden gab,
50 JAHRE NUMMER 6 - MEHR: IN BILDERN
CHRONIK 1969...
MEHR: ZWEITES DEUTSCHES FERNSEHEN (ZDF)
"DIE ANKUNFT" - EPISODENTRANSKRIPT
JOACHIM BRINKMANN: DIALOGREGISSEUR
RÜCKBLICK 2010: ARTE BRINGT NUMMER 6 ZURÜCK
INTERVIEW MIT PATRICK McGOOHAN
100 FAKTEN ÜBER NUMMER 6
MEHR LINKS... (DAS GEGENTEIL VON RECHTS!)
davon
wusste das deutsche publikum gar nichts, denn davon hatte
man ganze acht synchronisiert, die dann, als serie kaum erkennbar, im
abendprogramm gesendet wurden. Das vermittelt eine ahnung
der enormen popularität, die McGoohan in Großbritannien
und den USA genoss und noch heute genießt und zum damals höchstbezahlten fernsehstar machte. Noch dazu hatte McGoohan sich für die 50-minütigen episoden ein erhebliches mitspracherecht bei der charakterisierung der Drake-figur wie auch der inszenierung ausbedungen, was ihn zum quasiproduzenten machte.
RÜCKBLICK 2019:
50 JAHRE NUMMER 6
Den bericht über die jubiläumsveranstaltung am 12.10.2019 in Gießen lesen Sie hier.

|
NUMMER
6 IM SPIEGEL ZEITGENÖSSISCHER FERNSEHZEITSCHRIFTEN
ZUR ERSTAUSSTRAHLUNG
1969 IM ZDF
Feststellung 1: Patrick McGoohan
war als John Drake - im gegensatz zu heute - auch in Deutschland
ein begriff, eine marke. Feststellung 2: Offene worte in
der HörZu wegen der späten sendezeit im ZDF. Feststellung
3: "In Farbe" gesehen haben die serie damals
wahrscheinlich nicht viele.
Schon in den frühen 60er jahren war McGoohan als anwärter
für den job des James Bond gehandelt worden.
Er lehnte die rolle, nach diversen quellen* sogar zweimal, aus moralischen gründen
ab bzw. gab (wenig überzeugend) an, er habe mit einem beteiligten
schauspieler nicht zusammenarbeiten können, behauptete aber auch, die drehbücher seien ihm zu schlecht gewesen. Wie bekannt, interpretierte
daraufhin Sean Connery die rolle des agenten mit der doppel-null.
Und als McGoohan nach über 50 DRAKE-auftritten dieser stereotype
überdrüssig war, ersann er unter verwendung der chiffre 6 in gewisser weise nicht nur die beerdigung des fernsehagententums, sondern
auch seinen eigenen
KRIMI,
SCIENCE-FICTION, UTOPISCH, ZUKUNFTSABENTEUER
-
WAS IST DENN NUMMER 6 NUN? HÖRZU 16.08.1069: NUMMER
SECHS
EINE "UTOPISCH-SURREALISTISCHE ABENTEUERSERIE"

LINKS HÖRZU - RÜCKZUG: "IMMER MEHR FERNSEHSTARS
WEIGERN SICH,
SERIENROLLEN ZU SPIELEN."
RECHTS: UNBEKANNTE QUELLE: THE PRISONER ALS "KRIMINALSERIE"
abgang als fernsehstar, rückzug (aus der
öffentlichkeit) als zentrales handlungsmotiv der serie
inbegriffen. Dass
die neue serie mit dem originaltitel THE PRISONER bei allen
durchaus nicht zufälligen ähnlichkeiten jedoch kein spionage- und agentengarn oder gar eine fortsetzung im stile von JOHN DRAKE war, wollte damals
niemand wissen.

"EINEN SKANDAL ENTFESSELT" HABE McGOOHAN IN
GROSSBRITANNIEN;
OB DIE NEUE SERIE DEN DEUTSCHEN GEFALLEN WERDE?
DIE FUNKUHR MEINTE NEIN, 16.08.1969:
In
der hiesigen presse wurden vor dem deutschen start mitte August
1969 die reaktionen der britischen öffentlichkeit nach der
letzten folge, etwa ein jahr vorher, verhandelt.
Und die waren verheerend gewesen.
Waren die dreharbeiten im walisischen Portmeirion schon vom schleier des geheimnisvollen umgeben gewesen, so hatte McGoohan journalisten vor dem britischen fernsehstart 1967 zur

PRESSEKONFERENZ
1967 DER
STAR IM KOSAKEN-OUTFIT BITTET ZUM BÜFFET
pressevorführung auf einer eigens von art director Jack Shampan entworfenen bühne in den MGM-studios teils in kosaken-, teils in cowboy-kostümierung
- mehr happening
denn pressekonferenz - und hinter gefängnisgittern empfangen. Und anstatt mit ihnen
über seine neue produktion zu plaudern, hatte er sie mit kryptischen
statements abgespeist, sodass diese nur den kopf schüttelten
oder sich vor denselben gestoßen vorkamen. Die pressevorführung von "Die Ankunft" in brillianten bildern auf 35-mm-kinofilm und auf der großen leinwand mochte noch so beeindruckend sein, all die geheimniskrämerei war weniger hilfreich als erhofft und festigte McGoohans status eines "schwierigen" stars. Filmaufnahmen von dieser denkwürdigen veranstaltung müssen existiert haben, sind jedoch bis heute
nicht wieder ans licht der öffentlichkeit gekommen.
MEHR: PRISONER PRESS LAUNCH 1967
Nachdem
auf der insel die letzte folge gelaufen war, wurde der fernsehsender
ITC belagert. Presse und zuschauer reagierten mit unverständnis,
hohn und spott, fühlten sich betrogen und ließen ihrem
unmut über den ausgang der serie und die (nicht-) auflösung
der größten geheimnisse
wer ist Nummer Eins?,
die gründe für seinen
rückzug vom dienst,
gelingt Nummer Sechs die flucht?
freien lauf. McGoohan, der zu der zeit in der nähe des studios bei London wohnte, sah sich anfeindungen enttäuschter fans
gegenüber, zog seine konsequenz daraus, schottete sich noch
stärker ab und ging samt familie zunächst in die Schweiz
und schließlich in die USA, wo er bis zu seinem tod lebte. Geschichten
über McGoohans egozentrik, eigenwilliges verhalten während
der dreharbeiten, ein wählerischer
umgang mit schauspielern machten die runde. Die tatsache, dass er
hauptdarsteller, produzent,

GONG
16.08.1969

BILD
UND FUNK 16.08.1969: "WIEDERSEHEN MIT EINEM
ALTEN BEKANNTEN:
JOHN DRAKE ... IN UNREGELMÄSSIGEN ABSTÄNDEN
drehbuchautor und regisseur in personalunion
war - für das fernsehen ein novum - und nicht zuletzt sein hang, alles unter seine kontrolle zu
bringen, wurden ihm nicht zum vorteil ausgelegt und waren beweis
dafür, dass er überambitioniert sein musste.

NUMMER
6 EINE "KRIMINALSERIE"? ABER GUT ERKANNT VON BILD
UND FUNK, SEPT. 1969:
EINE SERIE, "DIE SICH AN EINE BESTIMMTE INTERESSENGRUPPE
WENDET". WARUM
DIESE "GROSSARTIGE SPEZIALKOST"
NICHT FRÜHER AM ABEND? |
Der
mit THE PRISONER erlittene schiffbruch führte zu McGoohans
finanziellem ruin, seine produktionsfirma Everyman Films wurde liquidiert. Auch
das schürte gerüchte. Ungeschickterweise äußerte
er sich in interviews auch noch abfällig über das fernsehen,
dem er - gänzlich konservativer kulturpessimismus - molochtum
und niveaulosigkeit vorwarf, dem er zugleich aber seine karriere verdankte.
Dass er sich weigerte, in nach landläufiger meinung banalen,
seiner ansicht nach aber "unmoralischen" szenen vor der
kamera aufzutreten, und sei es nur, verschiedene frauen zu küssen
oder auch agententypisch mit der knarre zu hantieren, war für
kritiker ein gefundenes fressen und gelegenheit, in teils hämischen
oder gehässigen artikeln den vermeintlichen saubermann bloß-
und die eigene überlegene moral auszustellen.
"Mister
Sechs will nicht küssen" - mit diesem aufmacher sprang
die fernsehzeitschrift HörZu in der woche unmittelbar
vor dem deutschen serienstart etwas anzüglich anscheinend auf
den zug der verdammnis auf, um im nachfolgenden artikel durchaus
sachlich den misserfolg von THE PRISONER im Vereinigten Königreich
zu erörtern. Es sei "gar nicht so sicher, ob Patrick
daran schuld ist. Er tat, was er konnte, aber das publikum, amüsiert
durch hekatomben von fernsehleichen, abgebrüht durch meere
von atelierblut, war nicht willens, geistige folter mitanzusehen."
Er habe sich, so McGoohan selbstkritisch, seinem publikum nicht
verständlich gemacht, und der Daily Express legte nach:
"Etwas unverzeihlicheres als unverständlich zu bleiben,
gibt es nicht". Während sich die zeitschrift HörZu aufgeschlossen
und wohlwollend interessiert zeigte, sah die Funkuhr in der agentengeschichte nur schlecht gemachten unsinn (dieser
text kann aus urheberrechtlichen gründen hier
leider nicht reproduziert werden).
In der ausgabe
vom tag des serienstarts hieß es: "Mit pauken und trompeten
durchgefallen" sei er ja bereits beim englischen publikum.
Das unverständnis quillt förmlich aus den zeilenzwischenräumen,
wenn McGoohan gegen sich selbst zitiert

"DAS
GROSSE RÄTSEL UM 'NUMMER SECHS' - WIRD ER DEN DEUTSCHEN GEFALLEN?"
FRAGTE DIE FUNKUHR AM 16.08.1969 UND MEINTE: NEIN
wird ("haufen mist"),
und der bericht schließt: "Vielleicht kapieren die
deutschen zuschauer [die serie]" und meinten McGoohans
16-jährige tochter, die es angeblich auch nicht konnte. In
einer späteren ausgabe (19/1970) bekommt auch noch das ZDF eins übergebraten: "Völlig danebengegriffen aber
haben die ZDF-planer mit der britischen serie 'Nummer Sechs'. Hier
wird der agenten-unsinn auf die spitze getrieben!" Nun hätte man so ein
urteil auch leicht über manche episode von,
zum beispiel, SOLO FÜR O.N.K.E.L. fällen können.
Die
stoßrichtung der Funkuhr-beiträge ging denn auch
weniger gegen inhalt und form der serie als gegen McGoohans moralische
ansprüche und versagen. Dagegen stimmte die HörZu nicht ein in den chor der nörgler
und verfechter bequemer seriengewohnheiten, sondern wagte ein vorsichtiges
plädoyer für die intellektuelle herausforderung: "Und
das Zweite Deutsche Fernsehen, das die "Nummer sechs"-Serie
in Deutschland bringt, läßt den ex-agenten, die "Nummer
sechs", erst eine stunde vor mitternacht aus dem kasten. Denn
genuß ohne reue wird diese serie nur dem bieten, der neben
dem bett das fernsehgerät als das wichtigste möbelstück
ansieht" (artikel im wortlaut).
So viel zum thema populäre kultur, in Deutschland.

GONG
02.05.1970: JOHN DRAKES SCHWIERIGSTER FALL "DIE SERIEN-ROLLE
STEMPELTE McGOOHAN ZUM AGENTENSPIELER AB"
TV
HÖREN UND SEHEN: links: "DIE GLOCKEN VON BIG BEN" rechts: "2:2=2"

GONG: "DIE GLOCKEN VON BIG BEN"
_
FUNKUHR 29.11.1969: "SCHACHMATT"

ENTHÜLLUNG DES DREHSCHAUPLATZES: HÖRZU 25.04.1970
Im
April 1970, nachdem die letzte episode "Demaskierung"
im ZDF gelaufen war, befand der Gong (fraglos unterstellend,
die figur in NUMMER 6 sei John Drake), ebenfalls unter dem banner
des K-faktors: "Vom Küssen will er nicht viel wissen"
über den relativen misserfolg der serie, jedoch zurückhaltend:
"...so stellte sich John Drakes schwierigster fall erst,
als alle 'geheimaufträge' längst erfüllt waren. ...
so dachte er sich die psychologisch untermauerten geschichten um
den gefangenen 'Nummer sechs' aus, mit denen er sein persönliches
anliegen zur diskussion stellen wollte: Den protest gegen die entmenschlichung
der gesellschaft, in der die menschen immer mehr zu bloßen
nummern werden. ... Der erfolg der 'aktion' des schauspielers Patrick
McGoohan, so verlautet aus seiner umgebung, habe sich 'in grenzen'
gehalten und sich bisher keinesfalls in klingender münze ausgezahlt."
Wortkarg gab sich die HörZu in ihrer programmankündigung am serienende 1970 bei der beschreibung der episodenhandlung von "Demaskierung", dafür offenbarte sie den lesern sowohl den drehschauplatz Portmeirion und dessen erbauer: "So wird die idyllische gefangenenstadt zum letzten mal schauplatz abenteuerlicher ereignisse. Danach ist sie wieder nur ein feriendorf im zuckerbäckerstil: Portmeirion in Nord-Wales. Nicht anonyme machthaber haben es geschaffen, sondern ein freundlicher alter Herr: der architekt Clough Williams-Ellis."

NUMMER 6 ZDF-WIEDERHOLUNG 1972
TV HÖREN UND SEHEN: "SCIENCE-FICTION-SERIE"
- ZUKUNFTSVISIONEN
DER SCHRIFTSTELLER ORWELL, HUXLEY UND KAFKA
Der
reichlich späte und zudem äußerst unregelmäßige
sendetermin für NUMMER 6 wird in diversen presseartikeln
kritisch vermerkt. Angst vor der eigenen courage nennt man das wohl
oder eher, traute man beim damals noch weit von "seniorensender"-image
entfernten ZDF dem eigenen publikum nichts zu?
Kein
thema wert ist der deutschen presse dagegen die tatsache, dass und warum
man von der ohnehin ungewöhnlichen anzahl von 17 episoden und
bei faktisch nicht vorhandenem sendeschema für dasselbe nur
13 synchronisiert hatte - und welche nicht, und warum gerade die
nicht. Rabiate kürzungen und streichungen sowie die simplifizierung
von vor- und abspännen bei fernsehserien waren freilich bis weit in die 80er
und 90er jahre hinein völlig normal.
"Immer
kurz vor mitternacht war 'Nummer-Sechs-Time'. So lange saßen
nur begeisterte anhänger von utopisch-technischen serien vor
dem bildschirm... Das zuschauerurteil zu fast allen folgen war miserabel...
Dabei waren die zutaten gut", fasste Bild und Funk (unten) die serie bei der ausstrahlung der letzten episode zusammen.

EIGENWILLIGE EPISODENTITEL: BILD
UND FUNK: "DEMASKIERUNG"

KORREKTER EPISODENTITEL IN DER TV
HÖREN UND SEHEN: "DEMASKIERUNG"
Bei einigen zeitschriften zu der zeit übliche praxis war es, dem
publikum in den textankündigungen nicht nur die englischen,
sondern auch die deutschen episodentitel vorzuenthalten und durch
eigene interpretierende schöpfungen zu ersetzen. Man operiert
mit eigen(-willig)en episodentiteln anstelle der bekannten.
Beispiel "Letzte Folge: Endlich wieder frei" -
die episode "Demaskierung". Oder "Es geht um
Sieg oder Niederlage" für die vorletzte folge "Pas
de deux". Das foto unten stammt zudem nicht aus NUMMER 6, sondern
aus seiner serie GEHEIMAUTRAG FÜR JOHN DRAKE, wenn es nicht
sogar ein promotionfoto dafür ist.

BILD
UND FUNK 1970: EPISODE "PAS DE DEUX"
Der Gong etwa ließ die episodentitel bei der erstsendung 1969 ganz
weg, bei der wiederholung 1972 lautete der selbstgemachte titel
der episode "Pas de deux" dann "Sieg oder Niederlage?" und für "Hammer oder Amboss" stand 1972 "Gejagter
Jäger". Die Bild und Funk machte aus "Die
Anklage" "Gefangener wird vor Gericht gestellt",
aus "A, B und C" "Geständnisse im Narkoseraum?",
aus dem ohnehin sprechenden titel "Schachmatt" das erläuternde "Schachspiel mit lebenden Figuren", und stellvertretend
für seine leser fieberte der redakteur zur erstausstrahlung
der letzten folge

BILD
UND FUNK 16.08.1969: "DRAKES NEUE
ROLLE - SEIN ANLIEGEN:
DIE FREIHEIT DES INDIVIDUUMS" - DIE ABBILDUNG ZEIGT EINE SZENE
AUS
DER EPISODE "FREE FOR ALL", DIE ES DAMALS AUF DEUTSCH
GAR NICHT GAB
"Demaskierung" mit: "Letzte
Folge: Endlich wieder frei", bei der 72er wiederholung
dann: "Wieder eine Persönlichkeit". - Alle klarheiten
beseitigt? Was den textredakteuren recht war, konnte den bildredaktionen da
nur billig sein, sie druckten wiederholt szenenbilder aus "Free
For All", die episode, die es auf deutsch gar nicht gab, einfach
zu anderen episoden, wird schon niemand merken.

AUCH
OHNE EPISODENTITEL IN DER BILD
UND FUNK: "HAMMER
ODER AMBOSS"
BRAVO AUGUST 1969:
"PATRICK McGOOHAN, DER ALS 'JOHN DRAKE' VIELE FANS
GEWANN. WARUM DARF DIESER TOPSTAR ERST ZU SO SPÄTER
STUNDE AUF DEN BILDSCHIRM?"
Der lachende PRISONER - interaktive leserbeteiligung, eingesandte szenenbilder
mit neuen dialogen in
der zeitschrift Burda Fernsehen.

Offensichtliches motto
hier: "Witz komm raus, du bist umstellt!" Da spielte
es keine rolle, dass niemand in Deutschland diese spezielle szene
je gesehen hatte, gehört sie doch zur episode "Free For
All", einer der vier 1969 nicht synchronisierten folgen. |
Als
1972 die olympischen sommerspiele in München stattfanden, wiederholte
das ZDF in einem mutigen schritt und als bewussten kontrast
sieben episoden der "surrealistischen agentenserie" (HörZu)
NUMMER 6; geplant waren acht. Die achte entfiel jedoch nach
dem anschlag auf die israelische olympiamannschaft durch palästinensische
terroristen. Wieder war es die HörZu, die eine lanze
für die serie brach und den sender lobte: "... den
misserfolg der serie in Amerika mutig missachtend ... gerechnet
hatte mit dieser wiedergeburt keiner. Denn 'Nummer Sechs' hatte
vor zwei jahren zu später stunde nur wenige zuschauer erreicht.
Allerdings waren diese hellauf begeistert... Sie bombardierten den
sender mit bitten um wiederholung."
Semper aliquid haeret.
Und die perlentaucher traten erst allmählich auf den plan.
Ohne das randständige schließlich gäbe es auch diese
website nicht.
Sportlicher wettstreit und wahre programmalternativen gab es zur wiederholung von sieben episoden 1972:
"Das Amtssiegel" gegen olympisches fechten und gewichtheben.

BRAVO 08.09.1972
OLYMPIA-KONTRAST IM ZDF: NUMMER-6-EPISODE 'PAS DE DEUX'

BRAVO 02.09.1972: NUMMER
6 IN DER ZDF-WIEDERHOLUNG 1972
Bei dieser wiederholung von sieben folgen sinnierte wiederrum die Funkuhr mit genugtuung über
der frage, ob der so moralbewusste star untergetaucht war, weil er sich
finanziell übernommen hatte. Befeuert wurde diese antiposition nicht zuletzt durch McGoohans
verweigerungshaltung gegenüber der (presse-) öffentlichkeit
und einer willigen selbstinterpretation seines werkes.

FUNKUHR 1972
"Das außerolympische Programm" im Hamburger
Abendblatt zitiert (wie schon die Funkuhr) McGoohan: Ein "haufen
mist" sei die serie und impliziert, er habe wohl kein konzept
gehabt.

HAMBURGER
ABENDBLATT 26/27.08.1972: NUMMER
6 EIN "UTOPISCHER KRIMI"

HEIMLICHES
RESÜMEE IM HAMBURGER ABENDBLATT 11.09.1972:
DIE SPINNEN, DIE ENGLÄNDER
"Selten
schlug die skala der zuschauergunst so heftig nach der positiven
wie der negativen seite aus", fasste man im Hamburger
Abendblatt am ende der 1972er (teil-) wiederholung zusammen,
und man gab sich gar nachdenklich: "Zugegeben es war nicht
leicht, sich hier ein klares pro- und kontra-urteil zu bilden. ...
Der redaktionskritiker war nicht weniger verwirrt als viele seiner
freunde." Indem er sich dazu verstieg, NUMMER 6 wegen einiger
comic-elemente in der episode "--3-2-1-0" als "bester
schwarzer britischer humor" zu bezeichnen, muss der redaktionskritiker
die serie aber irgendwie mit MONTY PYTHON'S FLYING CIRCUS verwechselt
haben.
AUCH 1984 EIN THEMA IN DER FERNSEHWOCHE: "'SIMON TEMPLAR' UND JAMES BOND
ABGELEHNT - PATRICK McGOOHAN MANN MIT PRINZIPIEN"
Hatte man also in Deutschland die qualitäten des formats frühzeitig
erkannt? Genützt hat es jedenfalls nicht allzu viel. McGoohans
wie auch die popularitätskurve von NUMMER 6 sanken danach
rapide. Die erste wiederholung 1984 auf dem neu gegründeten
privatkanal Sat1 fand zu einem zeitpunkt statt, als die neuen
stationen froh über jedes sendefähige material waren und
praktisch unter ausschluss der öffentlichkeit nur für
die allerersten zuschauer des kabelfernsehens. Anfang der 1990er
jahre erhielt die serie mit den wiederholungen auf ProSieben (damals Pro7) noch einmal einen kleinen schub, der jedoch
in der mittlerweile viel bunter gewordenen und unübersichtlicheren
fernsehlandschaft unterging. Zumindest konnte, wer vorinformiert
war, hier seine erinnerungen auffrischen und, wesentlicher unterschied
zu 1969/72, NUMMER 6 erstmals auf video archivieren.
 |
In
Großbritannien dauerte es immerhin bis 1976/77,
bis THE PRISONER
nach der ersten landesweiten fernsehwiederholung aufmerksamkeit
erregte und der sender die anschrift eines gewissen Dave Barrie veröffentlichte, der einige zeit darauf die PRISONER Appreciation
Society SIX OF ONE ins leben rief.
Sehr
nett ist die begründung des ZDF für die erneut
späte sendezeit bei der 72er wiederholung: Die leute seien bei Olympia ohnehin länger
wach, aber dafür sei die wartezeit zwischen den episoden nun
kürzer, zitat: "Davon kann dieses mal die serie profitieren."
HÖRZU AUGUST 1972:
WIEDERHOLUNG VON 7 FOLGEN IM ZDF -
DIE QUALITÄTEN DER SERIE FRÜH ERKANNT UND EINE
PROGRAMMATISCHE ÜBERSCHRIFT: "NEUE CHANCE FÜR 'NUMMER
SECHS'"
Auf
ein wort! Neue chance für NUMMER 6: Der popularität würde eine wiederholte
ausstrahlung (im frei empfangbaren fernsehen) auf jeden fall gut
tun. Nachdem der deutsch-französische sender ARTE 2010 die synchronisierung der vom ZDF 1969 liegen gelassenen vier episoden übernommen und man Bernd Rumpf als neue stimme von Patrick McGoohan engagiert hatte, sollte man meinen, dass diese ausgaben nicht für nur eine einzige ausstrahlung getätigt worden sind. Die serie ist auch nach 50 jahren relevant und visionär, was ihre themen und motive betrifft, aber auch die moderne art des erzählens kann es im großen und ganzen mit den meisten aktuell angesagten serien aufnehmen, bei deutschen mit leichtigkeit.
BRITISCHE NOTIZEN
Zu beginn der 80er jahre war es in Deutschland sehr
still geworden um NUMMER 6 und Patrick McGoohan. Ihn konnte
man immerhin in dem
1979 entstandenen Clint-Eastwood-film DIE FLUCHT VON ALCATRAZ unter der regie von Don Siegel
als ehrgeizigen gefängnisdirektor sehen; eine nette anekdote. 1980 als mad
scientist in David Cronenbergs SCANNERS oder auch als
schurkischer gegenspieler von Peter Falk in einigen episoden
der COLUMBO-serie. Doch schon 1984 fand bei SAT.1 die erste deutsche wiederholung von NUMMER 6 statt seit der ZDF-ausstrahlung von nur sieben episoden 1972. Am autor dieser zeilen sind diese ausstrahlungen vorübergegangen, was sicher damit zusammenhängt, dass der gerade erst gegründete sender Sat.1 überhaupt
nur in wenigen verkabelten haushalten zu empfangen war. Die nächste wiederholung erfolgte im Oktober 1986.
1986 berichtete der Londoner ARD-korrespondent Wolf
von Lojewski in seiner reportagereihe "Rund um Big
Ben - Britische Notizen" aus dem reich Maggie Thatchers
und der sterbenden kohlegruben. Eine seiner reisen führte ihn
auch in den norden von Wales und nach Portmeirion, ins Village des Sir Clough Williams-Ellis und in die welt von Nummer Sechs, gerade rechtzeitig zur jährlichen PRISONER Convention.
UNBEKANNTE
QUELLE: WOLF VON LOJEWSKI 1986 AUF DER
PRISONER CONVENTION IN WALES
Von Lojewskis reportage dürfte die erste publikumswirksame sendung über NUMMER 6 und den fandom im deutschen fernsehen gewesen sein, noch dazu zur besten sendezeit. Von Lojewski ging, wie es sein reportagestil war, unbefangen, neugierig und ohne kopfschüttelnde distanzierende moralisierung mitten hinein in das absonderliche bunte treiben. Er stellt den ort vor, befragt teilnehmer und interviewt Max Hora, damals betreiber des "PRISONER Information Centres", besser bekannt als PRISONER-shop. Der fernsehtipp des Hanauer Anzeigers bringt es auf den punkt: "Auf seiner tour 'Rund um Big Ben' hat Wolf
von Lojewski diesen auserlesenen club besucht und versucht, die faszination ihres kults zu entschlüsseln." Ganz sicher ist er mit knapp 15 minuten länge auch heute noch der am besten gemachte bericht über NUMMER 6. Uwe Schwerings Wales-reportage von 2006 ist auch gut, jedoch der Portmeirion-anteil zusammen mit der PRISONER-Convention immerhin nur magere fünf minuten lang.

HANAUER
ANZEIGER 07.10.1986 - DER BERICHT IRRT,
NICHT ALLE 17 EPISODEN WURDEN IN DEUTSCHLAND GEZEIGT

AUFMERKSAMKEIT ERREGTE EINE DER PRO7-WIEDERHOLUNGEN
VON NUMMER 6:
AUS DER EHEMALIGEN SIX-OF-ONE-MITLGIEDERZEITSCHRIFT NUMBER SIX NR. 26, 1991
CODA
"Warum so spät?" - "außergewöhnliche
story" - "aufbleiben hat sich gelohnt"...
Selbstverständlich nicht repräsentativ, aber vielleicht
typisch: zeitgenössische zuschauermeinungen zu NUMMER 6.


ZEITGENÖSSISCHE LESERZUSCHRIFTEN ZUR ERSTAUSSTRAHLUNG
IM ZDF, NICHT DATIERT, ABER WOHL ENDE APRIL, ANFANG MAI 1970
RÜCKBLICK
2010:
ARTE
BRINGT NUMMER 6 ZURÜCK
DAS
ZDF: ZUM
TOD VON PATRICK McGOOHAN
* etwa in Roger Langleys McGoohan-biografie "Danger Man or Prisoner?"
RÜCKBLICK 2019:
50 JAHRE NUMMER 6
Den bericht über die jubiläumsveranstaltung am 12.10.2019 in Gießen lesen Sie hier.

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1969 - WAS
WAR, WAS WURDE
EINE (UNVOLLSTÄNDIGE)
CHRONIK
3.1. Die krimiserie DER KOMMISSAR mit Erik Ode in der hauptrolle
läuft erstmals im ZDF und wird ungeachtet
stereotyper dialoge und handlungsabläufe, markenzeichen
ihres drehbuchschreibers Herbert Reinecker,
zum zuschauerhit. Der schuf später mit DERRICK eine sehr
ähnlich geartete dauerserie.
15.1.
Barry Ryans song "Eloise" führt die deutschen charts an.
18.1. Die
ZDF-Hitparade, moderiert von schnellsprecher Dieter
Thomas Heck, wird zum ersten mal ausgestrahlt. Abonniert auf
deutschsprachige interpreten, denen man mit der charakterisierung
"schlagerfuzzies" nicht zu nahe tritt, brachte es
die sendung zeitweilig bis auf über 27 prozent zuschaueranteil;
kein wunder natürlich bei nur zweieinhalb empfangbaren
deutschen fernsehprogrammen.
Sie entschlief endgültig im jahr 2000 nach dem absacken
ins quotennirvana.
20.1.
In Washington wird Richard M. Nixon (1913-1994) als
Präsident der USA nachfolger von Lyndon B. Johnson. Unrühmlichster
teil seiner amtszeit war der missbrauch von amtsvollmachten
und die berühmt gewordene bespitzelung von politikern
der Demokratischen Partei mittels eines von ihm veranlassten
einbruchs ins Watergate Building. Die "Watergate"-affäre
führte 1974 beinahe zur amtsenthebung Nixons. Er kam ihr durch rücktritt zuvor.
5.3.
In West-Berlin wird der SPD-politiker Gustav Heinemann zum Bundespräsidenten der Bundesrepublik Deutschland
gewählt.
23.3. Beatle John
Lennon (1940-1980) und seine Frau Yoko Ono (geb.
1933) inszenieren in Amsterdam ein siebentägiges "bed-in",
um für den frieden in der welt zu demonstrieren.
6.4. In den USA demonstrieren tausende von bürgern im rahmen
der anti-Vietnam-märsche am Osterwochenende gegen den krieg in Vietnam.
24.5.
Zwei tage vor ablauf der bundesligasaison steht der FC
Bayern München als Deutscher Fußballmeister
fest (das kenn' ich doch...)
15.6. Der Gaullist Georges Pompidou (1911-1974)
wird zum neuen französischen präsidenten gewählt.
27.6. Während der sommerferien gilt erstmals in der
Bundesrepublik ein wochenendfahrverbot für LKW,
damit besonders die autobahnen zugunsten des ferienverkehrs
entlastet werden.
20.7. Um 21.17 Uhr mitteleuropäischer
zeit landet die US-amerikanische landefähre "Eagle"
(Adler) auf dem Mond. Um 3.56 Uhr MEZ setzt Neil Armstrong als erster mensch den fuß auf die mondoberfläche.
"That's a small step for a man, one giant leap for mankind"
("Ein kleiner schritt für einen menschen, aber ein
gewaltiger sprung für die menschheit") sind seine
im voraus festgelegten ersten worte.
6.8. Der philosoph und
soziologe Theodor W. Adorno ("Ästhetische
Theorie", "Minima Moralia", "Negative
Dialektik") stirbt in Brig/Schweiz. Gemeinsam mit Max
Horkheimer hatte er während des 2.
Weltkrieges im exil in den USA die "Dialektik der Aufklärung"
verfasst. Nach dem krieg begründeten sie das Institut
für Sozialforschung an der Frankfurter universität
neu. Durch seine theoretischen schriften wurde Adorno zum
begründer der sog. "Frankfurter Schule", eher
ungewollt avancierte er zu einem der intellektuellen wegbereiter
der studentenbewegung in Deutschland.
14.8.
Bundesdeutscher kinostart von Sergio Leones film C'ERA
UNA VOLTA IL WEST - besser bekannt als SPIEL MIR
DAS LIED VOM TOD.
16.8. Die britische fernsehserie THE
PRISONER wird vom ZDF erstmals unter dem deutschen titel NUMMER
6 (auch: NUMMER SECHS) ausgestrahlt. Von 17 episoden wurden
13 synchronisiert.
"Oh Happy Day" von den Edwin Hawking Singers führt die hitparade in
der vorwoche an; in der woche danach ist es Elvis Presley
mit "In the Ghetto.
17.8. Auf dem grundstück
von Max Yasgur im US-bundesstaat New York geht das Woodstock-Festival zu ende (tatsächlich spielte die letzte band noch am Montag, 18.8.), ein stelldichein aller musikbands von rang und namen
wie Canned Heat, The Mamas and the Papas, The Who, Santana,
Jefferson Airplane, Crosby Stills Nash & Young, Jimi Hendrix
u.v.a. 60.000 besucher hatte man zu dem dreitägigen open-air-konzert - motto: "3 days of peace and music"
- erwartet; gekommen waren zwischen 400.000 und 500.000.
Trotz regen, fehlender sanitärer einrichtungen und mangel
an nahrungsmitteln wird das konzert zu einem großen
erfolg und zum inbegriff der "flower-power-bewegung".
Chefcutter des gleichnamigen kinofilms war ein gewisser Martin
Scorsese.
28.9. Bei den wahlen zum 6. Deutschen Bundestag erhalten
die CDU/CSU 46,1 prozent, die SPD 42,7 prozent und die FDP
5,8 prozent der stimmen. Die NPD scheitert an der fünfprozent-hürde.
21.10. Willy Brandt (SPD) wird zum Bundeskanzler einer sozial-liberalen koalitionsregierung
gewählt, Walter Scheel (FDP) wird vizekanzler und außenminister.
In seiner regierungserklärung kündigt Willy Brandt
das umfangreichste reformprogramm der deutschen nachkriegsgeschichte
an ("mehr demokratie wagen"). Politisch am erfolgreichsten
war er in der gestaltung der deutschen ostpolitik, vor allem
im verhältnis zur DDR. Brandt trat 1974 wegen eines enttarnten
DDR-spions in seiner umgebung (und vermutlich auf druck seiner
eigenen fraktion) vom amt zurück und Helmut Schmidt wurde
Bundeskanzler.
Im November nimmt das ARPANET, ursprünglich auf initiative des US-verteidigungsministeriums entstanden, seine tätigkeit auf. Es handelt sich um ein durch paketvermittelte datenkommunikation verbundenes netz von computern und rechenzentren - der vorläufer des internets.
15.11. Die proteste gegen die US-amerikanischen interventionen in Vietnam finden in einer massendemonstration in Washington
ihren höhepunkt.
28.11. Die Bundesrepublik Deutschland unterzeichnet den atomwaffensperrvertrag.
1./2.12. Auf der konferenz der staats- und regierungschefs der Europäischen
Gemeinschaft (EG) in Den Haag wird einigkeit über
einen gemeinsamen markt erzielt. Frankreich stimmt einer erweiterung
der EG zu. "Come Together" von den Beatles
steht an der spitze der deutschen hitparade.
6.12. Woodstock ist tot: Die euphorische erwartung, dass lediglich
liebe unter den menschen zu einer besseren welt führen
werde, erhält einen herben dämpfer, als beim Altamont
Free Concert in den USA vor den augen der gerade auf der
bühne spielenden Rolling Stones ein schwarzer von einem
mitglied der sicherheitskräfte, mitglied der "Hell's-Angels",
niedergestochen wird, weil er mit einer waffe in der hand
gegen deren hartes vorgehen protestierte. Das konzert geht
weiter. Der vorfall ist in dem film GIMME SHELTER festgehalten
und dokumentiert worden.
20.12.
Die familienspielshow "Wünsch Dir was" unter der moderation von Dietmar Schönherr (bekannt geworden
als Commander McLane in der serie RAUMPATROUILLE) und seiner
ehefrau Vivi Bach wird erstmals ausgestrahlt. Einen mittleren
skandal in der regenbogenpresse entfachte die halbdurchsichtige
bluse einer der teilnehmerinnen. Spektakulär und hitzige
debatten provozierend war ein in einem wasserbassin versenktes
auto mit einer familie darin.
Ach
ja... der
liter normalbenzin kostet 0,582 D-Mark.
Quellen:
Deutsches Historisches Museum, www.dh.de; www.jahr1969.de,
sonstige |

ALLE EPISODEN IN KURZÜBERSICHT
50 JAHRE NUMMER 6 - MEHR: IN BILDERN
RÜCKBLICK 2010: ARTE BRINGT NUMMER 6 ZURÜCK
RÜCKBLICK IN EIGENER SACHE: WIR SEHEN UNS...
DIE DEUTSCHE DVD-EDITION VON KOCH-MEDIA
MICHAEL BRÜNES TRANSKRIPT: "DIE ANKUNFT"
JOACHIM BRINKMANN, DIALOGREGISSEUR DER ZDF-FASSUNG
JEAN-MARC LOFFICIER: DAS GESPENST DER FREIHEIT
PATRICK McGOOHAN IM GESPRÄCH
MIT WARNER TROYER
HARALD KELLER: WIR SEHEN UNS
- WIEDER!
CHR. WINDER: ICH BIN KEINE
NUMMER, ICH BIN EIN MENSCH
HANS SCHMID: DIE
WELT IST EIN DORF (Internet Archive)
SENDEZEITEN DER
DEUTSCHEN VERSION
MEHR: PRISONER'S PORTMEIRION
MEHR: PRISONERESK
MEHR: WAS IST BESONDERS AN NUMMER 6?
MEHR: VILLAGE STORY BOOK
100 FAKTEN ÜBER NUMMER 6
MEHR INFORMATIONEN: THE TALLY
HO
MEHR INFORMATIONEN: SPEEDLEARN
MEHR: Nr6DE - FREUNDE & FÖRDERER DER SERIE
Abbildungen,
ausschnitte aus fernsehzeitschriften aus der privatsammlung von
Michael Brüne; mit besonderem dank an Heike Nau für das
HörZu-tagesprogramm vom 16.08.1969
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